Meine Ahnenforschung

6 Generationen Klimpels: Peter, Karl, Alfred, Gerd, Christian, Henry
6 Generationen Klimpels: Peter, Karl, Alfred, Gerd, Christian, Henry

So könnte es gewesen sein

Wir schreiben das Jahr 1548.
Vor 2 Jahren ist Martin Luther in Eisleben verstorben, und im vergangenen Jahr ist der Schmalkaldische Krieg beendet worden, in dem die böhmischen Hussiten eine Niederlage erlitten haben. 
Am 26. August 1548 wandern 900 Brüder der aus den Hussiten 1547 hervorgegangenen Brüder-Unität auf ihrer Flucht aus Böhmen, Mähren und Schlesien in Polen und Preußen ein. 
In Lissa, dem polnischen Leszno in der späteren preußischen Provinz Posen, werden viele von Ihnen freundlich aufgenommen und finden dort eine neue Heimat.
 
Mit ihnen kommt ein Mann in die Stadt, der der Stammvater dieses in den folgenden Jahrhunderten in Lissa beheimateten evangelisch/reformierten Familienzweiges sein wird.
Einer seiner Vorfahren übte vielleicht vor 2 oder 3 Generationen den Beruf des Steinmetzes aus – sein Name stammt von dem hölzernen Schlegel, mit dem dieser Handwerker auf das Breiteisen schlägt, um den Stein zu bearbeiten.

Dieser Schlegel wird in seiner Heimat als   Klimpel * bezeichnet.

( * Quelle: Franz Sax; Bau=Technologie und Bau=Oekonomie; Wien 1842)

 

Leider werden zu diesem Zeitpunkt weder bei den Kirchengemeinden noch bei anderen Stellen (Standesämter gibt es erst ab dem späten 19. Jahrhundert) Urkunden über Geburten, Eheschließungen und Todesfälle geführt. 

Die Existenz dieses nach Lissa gekommenen Mannes namens Klimpel ist erst durch die Geburt seines Sohnes Matz (*1557 in Miechcin) – der Vorname wird eine Abwandlung des Namens Matthias sein – nachzuweisen.
 
Im Jahre 1559 wird in Mähren (sh. Liegnitzer Namenbuch) ein Matusch Klimpl (auch eine Abwandlung von Matthias?) erwähnt – ein Verwandter von Matz? Vielleicht ein Cousin?
Wir werden es wohl nie erfahren. 

 

Die Ahnenreihe

Jener Matz, mein Ahnenvater und Spitzenahn, wird im Jahre 1557 in Miechcin bei Lissa geboren.
 
Seine Söhne heißen Georg (*1583), Caspar (*1590), Michael (*1593) und Stenzel (*1595).
Georg ist 5 Jahre alt, als die spanische Armada von den Engländern versenkt wird. Später bekommt er die Söhne Adam (*1609) und Balter (*1629).
 
Am 19. Oktober 1634 nimmt Adam die 1613 geborene Dor. Fiebig zur Ehefrau, die ihm die Söhne Christoph und Georg (Zwillinge *1635) schenkt. 
Christoph stirbt früh, ein weiterer Sohn erhält ebenfalls den Vornamen Christoph (*1. Januar 1637). Drei Jahre zuvor stirbt Albrecht von Wallenstein. Als weitere Söhne gehen aus der Ehe Matthias (*1644), Martin (*1646) und Johannes (*1649) hervor.
 
Christoph ist 11 Jahre alt, als in Münster der Westfälische Friede geschlossen wird, der den dreißigjährigen Krieg beendet.
Er heiratet später eine Barbara (*1637) und nach deren Tod eine Frau namens Dusche (*1648).
Aus der Ehe mit Barbara geht als Sohn Matthäus (*1659) hervor.
 
Matthäus heiratet Anna Thul. Seine Söhne sind Christoph (*1691) und Matthäus.
Dieser Matthäus (*1698) ist 14 Jahre alt, als Friedrich II., der spätere Preußenkönig (der Große, auch der "Alte Fritz" genannt) geboren wird.
 
Matthäus heiratet Christina Kleiber, mit der er die Söhne Christoph (*1724), Andreas (*1726), Mattheus (*1730), Georg (*1732), Martin (*26.November 1735), Friedrich (*1738) und Johann (*1746) hat.
1756 wird von König Friedrich II. die Kartoffel als Volksnahrungsmittel eingeführt.
 
1762 heiratet Martin Klimpel Maria Fiebig und nach deren Tod Anna Maria Frantzke am 26. Mai 1771.
2 Jahre vorher hat James Watt seine erste Dampfmaschine gebaut, 2 Jahre später erfolgt die erste polnische Teilung.
 
Aus der Ehe von Martin Klimpel mit Anna Maria Frantzke gehen die Söhne Christian (*1772), Johann Gottlieb (*1777) und Andreas (*17. November 1780) hervor.
Andreas  ist 7 Jahre alt, als von Martin Klaproth das Uran entdeckt wurde, und er ist 13 Jahre alt, als in Preußen die letzte Hexenverbrennung vollzogen wurde.
 
1804 heiratet Andreas in erster Ehe Barbara Kliche (*1784) und nach deren Tod Anna Katharina Kuhn am 26. Januar 1840.
Er ist Wirtschafter (Gutsverwalter) auf einem Gut in Racot, 31 km von Lissa entfernt. Mit Barbara Kliche hat er die Söhne Johann Martin und Johann Gottfried (Zwillinge, *3. September 1805), Andreas (*1812), Georg (*1814) und Johann Ernst (*1818).
 
Johann Martin ist 13 Jahre alt, als sich das deutsche Volk gegen Napoleon erhebt. Er ist Ochsenknecht auf dem Gut, das sein Vater verwaltet, und heiratet am 21. Oktober 1832 Anna Susanna Heppner (*Juli 1814), mit der er die Söhne Johann Carl (*6. Dezember 1834), Johann Martin (*1837), Andreas Heinrich (*1841), Johann Samuel (*1849), Johann Wilhelm (*1851), Johann August (*1855), Johann Traugott (*1855), Johann Friedrich (*1857) und Johann Gottlieb (*1859) hat.
 

Klimpels im Sauerland

1835 dampft die erste Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth. 
1838 wird die Eisenbahnstrecke Berlin – Potsdam eröffnet. Das mobile Zeitalter hat begonnen, von dem auch Johann Carl mitgerissen wird. 
1856 wird die Eisenbahnstrecke Posen – Lissa – Breslau fertiggestellt, an der auch Johann Carl als Bahnarbeiter mitgebaut hat.
1856 beginnt der Bau der Bahnlinie durch das Lennetal in Westfalen von Hagen nach Siegen. Die Arbeiten erfolgen aufgrund öffentlicher Ausschreibungen; die Unternehmen bringen ihre Arbeiter mit. Carls Firma erhält einen Auftrag, und so kommt er vom fernen Posen ins westfälische Sauerland. 
Er ist in der Sektion von Finnentrop bis Altenhundem tätig, in der im Sommer 1860 über 1.000 Arbeiter beschäftigt sind. Am 8. August 1862 sind die Arbeiten abgeschlossen. Johann Carl bleibt und heiratet als Reformierter am 5. Juli 1866 in Helden die katholische Maria Elisabeth Springob.

Wie sein Vorfahre, der Vater von Matz Klimpel, Stammvater der Klimpels in Lissa ist, ist auch Carl ein Stammvater: Der Stammvater der Klimpels im Sauerland.

 

Im Jahre 1871 endet der deutsch-französische Krieg mit dem Sieg Deutschlands. Im gleichen Jahr, am 13. April, wird Peter Klimpel in Grevenbrück geboren. Weitere Kinder aus der Ehe sind Karl, Josef (*1867) , Anna (*1869), Maria (*1871) und Johann (*1875).

Carl Klimpel baut in Bamenohl an der Hauptstraße ein Haus und läßt sich dort mit seiner Familie nieder.

Peter Klimpel, der "Opa Bart"  (Bitte anklicken zum Vergrößern)
Peter Klimpel, der "Opa Bart" (Bitte anklicken zum Vergrößern)

Peter Klimpel, mein Urgroßvater, heiratet die aus Röhrenspring stammende Maria Angela Schulte. Er ist Fabrikarbeiter bei der Firma Wolf Netter & Jacobi (später Mannesmann, dann Thyssen) in Finnentrop, Mitglied des Werkschores und hat das Privileg, bei Umzügen und feierlichen Aufmärschen im schwarzen Gehrock vor der Standarte des Vereins herzumarschieren.

Im Alter ist er aufgrund seines markanten weißen Vollbartes unter dem Namen "Opa Bart" oder "der olle Bart" im Dorf bekannt.

Zum 80. Geburtstag
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