Altena im Sauerland

 

Wer mit der Bahn vom Ruhrgebiet über Hagen ins Siegerland fährt, kommt durch das wunderschöne Städtchen Altena.

Altena liegt im Sauerland an dem Flüßchen Lenne und gliedert sich in die Stadtteile Innenstadt, Dahle, Evingsen und Rahmede.

Zur Innenstadt gehören die Ortsteile Freiheit, Mühlendorf, die Neustadt, Nette (mit dem Nettenscheid) und Städtisch Rahmede (mit dem Breitenhagen und dem Drescheider Berg).

Die Rahmede gliedert sich in die Ortschaften Mühlenrahmede, Altroggenrahmede, Grünewiese, Rosmart, Großendrescheid und Kleinendrescheid.

Und dann haben wir noch das Kelleramt mit Behördenviertel, Tiergarten, Brachtenbecke, Knerling, Pragpaul und Linscheid


Am 20. Dezember 1367 erhielt Altena von Graf Engelbert III. von der Mark den Freiheitsbrief, am 23. Juni 1414 dann auch einen Wochenmarkt von Graf Adolf II. von Kleve-Mark.
1794 wurde Altena in den Stand einer Stadt erhoben, ohne aber jemals Stadtrechte verliehen bekommen zu haben.
Von 1753 bis 1968 war Altena Kreisstadt; Drahtindustrie und Verwaltung bildeten die Haupterwerbszweige.


Wahrzeichen von Altena und vom Lennetal aus gut sichtbar ist seine herrliche Burg, die durch seine weltweit erste ständige Jugendherberge weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt ist.

 

Seinen (heute eher bescheidenen) Wohlstand verdankt Altena dem um 850 n.Chr. einsetzenden Erzabbau und der Verhüttung in Rennfeuern.

In das Jahr 1122 fällt die erstmalige urkundliche Erwähnung des Namens Altena, der Baubeginn der Burg, die vermutlich zum Schutze der aufkeimenden Industrie errichtet wurde, soll um die Zeit von 1000 liegen, einer anderen Überlieferung nach in das Jahr 1108 fallen.

Ergänzt wurde dieses frühindustrielle Schaffen gegen Ende des 14. Jh. durch das Schmieden und Ziehen des selbst hergestellten Eisens (sog. Osemund) zu Draht mit Hilfe der Wasserkraft. Eine blühende Drahtindustrie war die Folge und zahlreiche Drahtzüge, sogenannte Rollen, entstanden an den Nebenflüssen der Lenne, an Nette, Rahmede, Brachtenbecke und Linscheider Bach.

Heute liefert Altena 18 % (!) des weltweiten Drahtbedarfs.

Und der Altenaer behauptet – sicher nicht ganz zu unrecht – seine Heimatstadt, namentlich die Nette, sei die Wiege der Drahtindustrie.

Über die Bedeutung des Namens „Altena“ streiten sich schon seit vielen Jahren die Gelehrten.

Der Name Altena soll der Sage nach von einem Ausspruch eines Arnsberger Grafen herrühren, der beim Bau der Burg angeblich verärgert feststellte, die Burg läge ihm all zu nah, also im damaligen Sprachgebrauch „All te nah“.

Geschichtlich ist diese Aussage aber nicht zu belegen.
Vielmehr wird vermutet, daß in dem Namen ein Bezug zu den Flüssen steckt, die die Burg an drei Seiten des Burgberges flankieren.

 

Altena ist nicht nur die Wiege des Drahtziehens, sondern auch die des internationalen Jugendherbergswerkes.
Im Jahre 1912 wurde auf der Burg die erste ständige Jugendherberge der Welt eingerichtet und ist bis heute dort als Museum zu besichtigen.

 

 

Also merke: Altena = Burg = Draht = Weltjugendherberge

 

Du kennst Altena trotzdem nicht?
Das ist eine Bildungslücke!

Der Altenaer war schon immer ein Fuchs oder – wie der Engländer zu sagen pflegt – „heavy on wire“, d.h. schwer auf Draht.

Über Altena gibt es ein kleines Liedchen, das eine kurze, aber treffende Beschreibung über Altena und die Mentalität seiner Einwohner abgibt.

Du kannst Dir unter „Oh Altena im Sauerland“ den Text dieses Liedes anzeigen lassen und über diese Seite auch die Melodie anhören.

Zöger, so nennt man den altenaer Drahtzieher
Zöger, so nennt man den altenaer Drahtzieher

Nun wäre es ein Vorurteil zu meinen, der echte Altenaer würde zu jeder Zeit mit einer Rolle Draht auf der Schulter einher rennen, täglich mindestens 4 Liter Bier trinken (was davon ausgeschieden wird, wurde einstens für die Herstellung von Stahldraht verwendet, weshalb die Drahtzieher früher sozusagen zum Biertrinken verpflichtet waren - Tatsache! - und ein altes Altenaer Sprichwort besagt: Netter Kosaken - mit'm Pisspott auf'm Nacken“), oder jeden zweiten Tag Potthucke mit Rübenkraut futtern.

Weit gefehlt!
Das mit dem Bier mag ja vielleicht noch angehen... aber...

 

Ha! Erwischt! Du kennst das Altenaer „Nationalgericht“ nicht? Du weißt nicht, was Potthucke ist!
Da solltest Du aber mal dem Potthucke-link folgen.

Also, man könnte ergänzen:

 

 

Altena = Burg = Draht = Weltjugendherberge = Potthucke

 

So, und wenn Du nun meinst, alles wichtige über Altena zu wissen, dann ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ganz korrekt.

Wenn Du noch ein bißchen mehr erfahren möchtest (und Du hast es nicht bereits schon getan), dann schau doch tatsächlich mal in „Altenas Geschichte(n)“ und „Altenas Sagen und Erzählungen“ rein.

 

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