Beim Rundgang durch die Dauerausstellung der Museen der Burg Altena wird man im ersten Raum, der die Bezeichnung „Im Dunkeln tappen“ trägt, unmißverständlich darauf hingewiesen: Die Entstehung der Burg Altena und des darum herum liegenden Ortes mit dem gleichen Namen liegt im Dunkeln. Es gibt Legenden, Vermutungen, Auslegungen, aber keine gesicherten Quellen, die uns etwas über die Anfangszeiten dieses Ortes Altena berichten.
Levold von Northof, der Erzieher des Grafen Engelbert III. von der Mark, widmet „dem edelen Manne, seinem liebwerthesten Herren, Herren Engelbert, Grafen von der Mark“ im Jahr 1358 eine Chronik, in der er aufführt, daß zwei Brüder aus dem römischen Geschlecht der Orsiner mit Kaiser Otto III. nach Deutschland kamen und in einer abgelegenen Gegend Land erworben haben.
Um das Jahr 1000 befestigten sie dort den Berg Wulfsegge und bauten eine Burg auf diesem schwer zugänglichen Bergsporn.
Der Graf von Arnsberg, der in diesem Landstrich ebenfalls ein großes Gebiet besaß, wollte den Bau der Burg verhindern, weil sie ihm allzu nahe (All te nah) gelegen war.
Daher habe die Burg ihren Namen „Altena“ erhalten.
Northof verarbeitet hier eine Erzählung, die er wohl von Altenberger Mönchen gehört hat.
Geschichtlich ist diese Begebenheit nicht nachzuweisen und ist wohl frei erfunden, um den Ortsnamen zu erklären.
J.D. von Steinen schildert im 18. Jht., daß im Jahre 1108 die Brüder Adolf und Eberhard von Berg wegen ihrer treuen Dienste von Kaiser Heinrich V. ein Stück Land in Westfalen erhielten.
Dort bauten Sie auf dem Berg Wulfsegge ein Schloß, das sie Wulfeshagen nannten.
Als dann aber der Graf von Arnsberg den Bau verhindern wollte, weil ihm die Festung allzu nahe gelegen war, aber auch zur Erinnerung an ihre Vorfahren, die Grafen von Teisterbant und Altena in
den Niederlanden, die dort ein Gut Altena besaßen, nannten sie ihre Burg ebenfalls in Altena um.
Diese Erzählung ist sicherlich ebenso abenteuerlich wie die von Northof.
Geschichtlicher Kern ist lediglich, daß die Grafen von Arnsberg gegenüber dem Lehnsherrn der Grafen von Berg, dem Erzbischof von Köln, Ansprüche auf das Land an der Lenne stellten, die sie um
1115 mit Waffengewalt durchsetzen wollten.
Der Namensforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph vertritt 2010 in einem Vortrag die Meinung, der Name Altena ist zusammengesetzt aus den althochdeutschen Wörtern „Alt“ das noch heute die gleiche
Bedeutung besitzt, und „Ahe“, der Bezeichnung für Wasser, Fluß, Bach.
Er spricht von einem Ort an der „Alten Ahe“.
Die Vermutung, daß die Endung „a“ (Altniederdeutsch = Ahe oder Aha) auf ein Gewässer hinweist, ist im Grunde unumstritten.
Die Silbe Alt/Alten ist aber nicht mehr eindeutig zu erklären.
Eine Deutung aus dem lateinischen „altus“ im Sinne von hoch / tief wäre in Anbetracht der Lage der Burg hoch über den Tälern der Lenne und der Nette nicht abwegig, wird aber von den meisten Forschern verworfen.
Wenn man sich allerdings aus dem niederländischen Sprachgebrauch die Silbe „ten“ ausleiht, – bei der beschriebenen Herkunft der Berg-Brüder nicht abwegig – so wäre man „bei“ oder „in“ einem
Gewässer. Wer von der Burg aus im Westen die Lenne, im Osten die Nette und im Norden den Zusammenfluß dieser beiden Flüsse sieht, könnte meinen, die Burg würde in einem Gewässer stehen …
Al-ten-Ahe.
Die Silbe „Al“ bliebe dennoch ungeklärt.
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Wann nun tatsächlich die Burg Altena entstand, ob sie ihren Ursprung in einer noch älteren Befestigungsanlage, Fliehburg oder germanischen Kultstätte hat und ob ihr Name viel älter ist als von Northof, Steinen und Udolph geschildert, ist urkundlich nicht nachweisbar. Es kann vermutet werden, daß die Wulfsegge zu den Karolingischen Reichsgütern gehörte.
Funde von Gebeinen, Urnen und Keramikscherben sowie Eisenschlacke in der ersten Hälfte des 19. Jht. deuten darauf hin, daß der Berg um 800 bereits besiedelt war. Kriminalrichter A.W. Castringius ließ Grabungen durch Gefangene, die auf der Burg inhaftiert waren, vornehmen und veröffentlichte darüber 1823 einen Bericht. Man hat diesen Funden allerdings keine weitere Beachtung geschenkt.
Möglicherweise hat hier aber vor dem Bau der historisch bekannten Burganlage bereits eine Fliehburg in Form einer Ringwallanlage gestanden, wie sie auf dem Sundern bei Plettenberg-Ohle vorgefunden wurde.
In der Zeit von 55 vor bis 405 nach Christus bevölkern die Sugambrer dieses Gebiet.
Im Jahre 55 v. Chr. haben Sie erstmals Kontakt zu den Römern, als diese einen Rachefeldzug in ihr Gebiet unternehmen, weil sie Usipeten und Tenkterer aufnehmen und Schutz gewähren, die im Winter
54/55 v. Chr. über den Rhein bis zur Maas auf römisch besetztes Gebiet vordrangen.
Die Sugambrer ziehen sich in die unwegsamen Wälder des heutigen Sauerlandes zurück.
Sie sollen als erste der germanischen Stammesverbände Könige gehabt haben.
Naheliegend wäre, daß sie auf dem markanten Bergsporn der Wulfsegge eine Kultstätte – zu Ehren ihres Gottes Mannus – errichtet haben, oder aber ein festungsähnliches, mit Palisaden befriedetes Bauwerk.
Bis zum Anfang des 8. Jhts. ist die von dem angelsächsischen Missionar Suidbert begonnene Einführung des Christentums im später märkischen Gebiet vollendet.
Ungefähr um das Jahr 500 endet die Antike, es beginnt das Frühmittelalters (bis etwa 900).
782 wird die fränkische Grafschaftsverfassung eingeführt, wonach ein Graf in einem bestimmten Bereich die königlichen Hoheitsrechte ausübt und dort Stellvertreter des Königs bzw.
Kaisers ist.
Recht und Gericht bleiben in alter Weise fortbestehen. Das Burgericht regelt die Angelegenheiten einzelner Bauerschaften, und das Gogericht übt die hohe Gerichtsbarkeit im Gebiete eines Gaues
oder Untergaues aus.
In der Zeit um 800 – der Regierungszeit Kaiser Karls (des Großen) keimen im märkischen Sauerland die Bergbautätigkeit und die Verhüttung von Erzen in Rennöfen auf. Das so erhaltene als „Osemund“
bezeichnete Roheisen wird in Waldschmieden zu Gerätschaften, Waffen und Draht bearbeitet. Vermutlich zum Schutz dieser frühen Eisenindustrie entsteht in der Folgezeit die Burg Altena.
Diese Erzlager und Rennöfen liegen in näherer oder weiterer Umgebung um die Wulfsegge in den Wäldern verstreut. Schlackenfunde weisen heute noch auf diese Plätze hin. Das Gebiet am Klusenberg gegenüber der Burg, auf dem heute die sog. Berghalle steht, die Gegend am Lissing und im Gehegden sowie das Brachtenbecker Tal sind hier stellvertretend zu nennen.
Die Bewohner der Gegend werden bei ihren Arbeitsstätten gelebt haben. Eine Besiedlung des Ortes, der später die Freiheit Altena darstellt, erfolgte mit Sicherheit später.
Etwa um 900 beginnt das Hochmittelalters (bis etwa 1250).
1722 veröffentlicht der Steuerrat Esselen das Ergebnis seiner Forschungen. Danach sollen schon vor dem Bau der Burg, also vor 1100, unterhalb derselben im Tal entlang der Lenne einige Fischer
gewohnt haben, welche als „Muselmanni“ bezeichnet wurden.
Leider ist in der heimatkundlichen Literatur nicht weiter nachzulesen, warum diesem Forschungsergebnis nicht nachgegangen wurde.
Die ungewöhnliche Bezeichnung „Muselmanni“ war sicherlich nicht als Scherzwort zu verstehen, sondern kann durchaus mit der kreuzfahrerische Vergangenheit der Grafen von Altena-Berg zusammenhängen. Sowohl im 12. als auch im 13. Jahrhundert nahmen Mitglieder des Grafenhauses an Kreuzzügen teil, und noch 1352 unternahm Graf Engelbert III. eine Pilgerfahrt ins heilige Land. Dabei stießen die Kreuzfahrer auch auf westtürkische Stämme, die sich bereits als „müslüman“ bezeichneten. Da man in der Heimat kunstfertige Handwerker zur Verbesserung und Förderung der Eisenindustrie brauchte – hier sei nur auf die Herstellung des Damaszenerstahls und die Schwertfegekunst hingewiesen – wäre es durchaus denkbar, daß Graf Adolf II. von Berg vom zweiten Kreuzzug (1147-1149) diese Handwerker mitbrachte. Die Aussage, daß die „Muselmanni“ schon v o r dem Bau der Burg Altena an der Lenne siedelten, wäre dann allerdings erst schlüssig, wenn der Ausbau der Burg durch Adolf II. von Berg im Jahre 1152 gemeint wäre.
Die französische Historikerin Régine Pernoud zitiert den Brief eines Moslems Namens Ibn Djobair: „Wir haben Tibnin (Toron) auf einer Straße verlassen, an der viele Bauernhöfe von Moslems lagen, die unter den Franken in großem Wohlstand leben .... Die Moslems sind Herren ihrer Behausungen und verwalten sie, wie sie können. Solches ist das Grundgesetz für die Bauernhöfe und Marktflecken, die sie auf fränkischem Gebiet bewohnen. Die Herzen der zahlreichen Moslems sind erfüllt von der Versuchung, sich hier anzusiedeln, wenn sie die Lage ihrer Brüder in den von den Mohammedanern verwalteten Distrikten sehen, denn der Zustand der letzteren ist ganz das Gegenteil von angenehm.“ und aus dem gleichen Bericht: „Denn wäre mein Sohn gefangengenommen worden, so hätte ihm die Gefangenschaft keinen anderen Schaden zugefügt, als daß er in die Länder der Franken gebracht worden wäre.“
Warum also sollten die damaligen „Industriemagnaten“ von Altena-Berg die Gelegenheit zur Verbesserung ihrer heimischen Industrie durch fähige und willige „Gastarbeiter" nicht auch genutzt haben.
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Die erste urkundliche Erwähnung findet Altena in der Gründungsurkunde des Klosters Cappenberg im Jahre 1122. Graf Adolf I. von Altena (der gleiche Graf Adolf
III. von Berg) ist hier als Zeuge aufgeführt.
Adolf und sein Bruder Eberhard herrschen um 1129 über die Burgen Altena und Altenberg.
Nach der Schlacht bei Duras in Belgien 1129 ist Eberhard durch das Blutvergießen so bestürzt, daß er heimlich die Burg verläßt und zu verschiedenen Wallfahrtsorten in Südeuropa
pilgert, um dann unerkannt im Kloster Morimont als Schweinehirt unterzukommen. Später tritt er als Mönch in dieses Zisterzienserkloster ein.
Graf Adolf II. von Berg (1138 – 1160), Sohn von Adolf I. von Berg, heiratet 1120 Adelheid, eine Tochter des Grafen Friedrich (des Streitbaren) von Arnsberg.
Diese Ehe bringt ihn endgültig in den Besitz der Herrschaft Altena.
Zu dieser Zeit steht wahrscheinlich nur der Bergfried als Wohn- und Wehrturm (Donjon) auf dem langgestreckten, nach drei Seiten steil abfallenden Felsen, 100 m über dem Zusammenfluß von Lenne und
Nette, der den Namen Wulfsegge trägt.
Mit den Burgen Altenberg und Schloß Burg kontrollierte er die Handelswege der Hanse zwischen Köln und Dortmund.
Der Silberreichtum des Bergischen Landes festigt seine Macht.
Er nimmt am zweiten Kreuzzug unter König Konrad III. von 1147 – 1149 teil, in dem sein Sohn Adolf 1148 vor Damaskus fällt.
Da weitere Mitglieder der gräflichen Familie Lehen an der Festung erwerben, läßt Adolf die Burg Altena im Jahre 1152 ausbauen. Mehrere repräsentative Wohngebäude, Stallungen, Backhaus und Schmiede und sicherlich auch eine Kapelle entstehen oberhalb des Bergfriedes auf der Wulfsegge.
1160 tritt Adolf als Mönch in das Kloster Altenberg ein und teilt seine Besitzungen unter seinen Söhnen Eberhard und Engelbert auf.
Die Burg Altena fällt 1160 an Graf Eberhard I. von Altena (1160 – 1180), der sich als Erster durchgehend als Graf von Altena bezeichnet.
Er besitzt die Burg, die wie die Domänen Dresel, Husberg, Stortel und Bergfeld zu den kaiserlichen Gütern zählt, von 1161 bis 1180, und er ist der Erste, der seinen ständigen Wohnsitz auf
der Burg Altena nimmt.
Sein Herrschaftsgebiet erstreckt sich im Osten bis Soest, im Süden bis Attendorn, im Westen bis Mülheim an der Ruhr und im Norden bis über die Lippe.
Er richtet die Burg Altena so ein, daß sie sowohl seinem gräflichen Haushalt wie auch hoher fürstlicher Besucher gerecht wird.
Eberhard und seine Verwandten wie auch seine Nachfolger sind dem Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) und dem Erzbischof von Köln treu ergeben. Seine Brüder Adolf und Engelbert von Berg und dessen
Sohn Adolf IV. von Berg lassen ihr Leben in den Kreuzzügen.
Eberhard überträgt 1175 die Besitztümer in der Grafschaft auf seine Söhne Friedrich und Arnold; Friedrich erhält die Linie von Altena, Arnold die Linie von Isenberg. Beide
verwalten das väterliche Erbe gemeinsam.
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Eberhards Sohn Graf Friedrich I. von Altena-Mark (1180 – 1199) führt 1174 den Oberbefehl über die kölnischen Truppen in Oberitalien, zieht 1177 mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa an der Spitze von 400 Kriegern nach Venedig zum Papst – Barbarossa und Papst Alexander III. unterzeichnen ein Waffenstillstandsabkommen – und er kämpft mit Erzbischof Philipp von Heinsberg gegen den Welfen Heinrich dem Löwen, der dem Kaiser die Heerfolge versagt hatte und die Grafschaft Altena ausrauben und brandschatzen läßt.
Zudem bekleiden im 12. Jht. vier von Eberhards nächsten Verwandten – Bruno II. von Berg, Friedrich von Berg, Bruno III. von Berg und Adolf von Altena – das einflußreiche Amt der Erzbischöfe von
Köln.
Das Grafenhaus Altena-Berg besitzt also die besten Beziehungen ins Kaiserhaus, in die deutschen Fürstenhäuser und zu den Bischofsstühlen.
Die Treue zum Lehensgeber, dem Erzstift Köln, zahlt sich für den Aufstieg zu Ansehen und Macht aus.
Bereits um 1170 erwirbt Friedrich den Oberhof Mark bei Hamm, zu dessen Besitzungen ein strategisch günstig gelegener Hügel gehört. Hier errichtet er 1189 die
Burg Mark und verlegt im gleichen Jahr den Stammsitz seines Hauses auf diese Wasserburg.
Der Kölner Erzbischof Philipp kauft die Burg Altena 1189 für 1220 Mark und gibt sie als Lehen aus.
Friedrich stirbt um 1199, Nachfolger wird sein Sohn Graf Adolf I. von der Mark (1199 – 1249).
Die älteste Urkunde der Grafen von Altena wird um 1200 ausgefertigt:
Der Onkel von Adolf, Graf Arnold von Altena, dem ein Anteil der Burg Altena gehört, und dessen Sohn Eberhard liegen in Fehde mit den Bürgern der Stadt Bremen wegen eines Mannes namens Werenzo.
Mit der Urkunde verzichten die altenaer Grafen auf diesen Mann und gewähren den bremer Bürgern freies Geleit durch ihr Land.
Im gleichen Jahr überträgt Graf Adolf seinen Anteil an den kölnischen Erzbischof Adolf.
Ab 1226 vereinigt Graf Adolf I. die Güter der Grafen von Berg-Altena und formt aus ihnen die Grafschaft Mark mit ihrer Hauptstadt Hamm.
Vorausgegangen ist ein Streit zwischen Friedrich von Isenberg und seinem Onkel, dem Erzbischof von Köln, Engelbert von Berg, um die Rechte auf die Stiftsvogtei von Essen. Bei Gevelsberg kommt es
zum Kampf, in dessen Verlauf der Erzbischof erschlagen wird. Da Friedrich zuvor keine Fehde erklärt, wird er geächtet und auf dem Rad hingerichtet.
1243 werden auf der Burg Altena 5 „milites“ (Soldaten) als Burgmannen (castellani) erwähnt.
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1249 wird Graf Engelbert I. von der Mark (1249 – 1277) Adolfs Nachfolger, muß aber seinem jüngsten Bruder Graf Otto von Altena
(1249 – 1262), der bisher Kanoniker in Lüttich war und nach dem Tod des Vaters in den weltlichen Stand zurücktritt, die Burgen Altena und Blankenstein abtreten.
Otto residiert mit Zustimmung seines Bruders Engelbert mit eigener Hofhaltung auf der Burg Altena. Er bezeichnet sich bereits ab 1213 als Graf von Altena und ist der letzte Graf
mit diesem Namen.
Etwa 1250 beginnt das Spätmittelalters (bis etwa 1520).
Um 1250 errichtet Otto auf der Burg Altena einen neuen Palas (repräsentatives, herrschaftliches Wohngebäude). Er führt eine solide Verwaltung und Ämterorganisation ein.
Otto stirbt 1262 ohne Nachkommen, wodurch die drohende Zersplitterung des Besitzes abgewandt wird. Danach ist Engelbert wieder Herrscher über die gesamte Grafschaft.
Im Jahre 1277 wird er Opfer des Raubritters Hermann von Lohn. Als er wegen Vormundschaftsangelegenheiten in die Grafschaft Tecklenburg reisen will, wird er überfallen und verwundet. Er stirbt in
der Gefangenschaft auf Schloß Bredevort.
Sein Sohn Graf Eberhard II. von der Mark (1277 – 1308) holt 1277 Engelberts Leichnam von dort mit Gewalt fort und übernimmt die Nachfolge. Er lehnt sich gegen die Macht der Erzbischöfe von Köln auf.
Als Folge des Limburger Erbfolgestreites, in dem auch Graf Adolf V. von Berg Ansprüche anmeldet, kommt es im Jahr 1288 zur Schlacht von Worringen bei Köln, die das Machtgefüge im
gesamten nordwestlichen Mitteleuropa verändert.
Die Grafschaften Berg und Mark sind dem Erzbischof von Köln, Siegfried von Westerburg, zur Heerfolge verpflichtet. Die Ansprüche seines Verwandten Adolf auf Limburg nimmt Graf Eberhard allerdings
zum Anlaß, seine eigenen territorialen Interessen durchzusetzen. So tritt er dem Erzbischof als Mitstreiter des Adolf von Berg entgegen.
In Unkenntnis der Wappen schlagen die bergischen und märkischen Gefolgsleute, die aus Bauern und Milizen bestehen, sowohl auf Feind als auch Freund ein.
Der für Berg und Mark kämpfende kölner Patrizier Gerhard Overstolzen, der in voller Rüstung zu Fuß in die Schlacht zieht, bricht unter dem Gewicht des Panzers erschöpft zusammen und stirbt ohne
Kampf.
Der Erzbischof wird vom Grafen von Berg gefangen, Eberhard erhält das Recht, Befestigungen anzulegen und setzt seine Forderung durch, die Burgen Neu-Isenberg, Volmarstein, Limburg an der Lenne,
Raffenburg sowie die Städte Menden, Fürstenberg und Werl zu schleifen.
Gleichzeitig wird durch die Niederlage des Erzbischofs die Lehnsherrschaft über die Grafen von der Mark beendet.
1301 läßt Eberhard als Grenzfeste zu Kurköln durch den Drosten Rutger von Altena die Burg Schwarzenberg bei Plettenberg errichten und bringt erste Ansätze einer Verwaltungsgliederung der Grafschaft Mark.
Rutger legt vor Eberhard auf der Burg Altena Rechenschaft ab über seine 12jährige Amtsführung. Bei Rutger sind 900 Mark an Auslagen zusammengekommen, die der Graf ihm nun schuldet. Er begnügt
sich aber mit 350 Mark, um seine eigenen Schulden bezahlen zu können, die er im Interesse des Grafen gemacht hat.
Rutger wird wegen seiner Uneigennützigkeit gelobt und angehalten, sein Amt weiter zu verwalten, aber er lehnt ab.
1308 wird Graf Engelbert II. von der Mark (1308 – 1328) Eberhards Erbe und Nachfolger.
Die Menschen zu dieser Zeit haben häufig unter den immer wiederkehrenden Fehden und auch unter Kälte, Mißernten und Seuchen zu leiden.
1303 ist noch ein ertragreiches Jahr. 1 Scheffel Roggen kostet 1 Schilling 10 Pfennig, 1 Scheffel Hafer 9 Pfennig, 6 Eier 1 Pfennig und 1 Huhn 3 Pfennig.
Aber der Winter 1307 – 1308 bringt strenge Kälte, danach viel Schnee, dem Tauwetter und Überschwemmung folgen. Auch 1309 herrscht ein harter, kalter Winter.
1315 herrscht große Teuerung, und zur Linderung der Hungersnot wird Getreide aus England importiert.
Die Pfarrkirche in Altena wird fertiggestellt, die der hl. Katharina von Alexandrien geweiht ist.
1318 findet der erste Pfarrer von Altena, Johannes, Erwähnung.
Engelbert setzt die Machtpolitik seines Vaters fort und läßt es auf eine Auseinandersetzung mit dem Kölner Erzbischof Heinrich II. sowie Bischof Ludwig II. von Münster ankommen.
Im Verlauf der Streitigkeiten wird Ludwig im Mai 1323 vom Grafen Engelbert in Hamm gefangen genommen und bis November auf der Burg Altena festgehalten. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes von 5500 Mark wird er freigelassen. In den Wirren des Thronstreites zwischen Friedrich von Habsburg und Ludwig von Bayern verbündet sich Engelbert zeitweise mit dem Kölner Erzbischof, kurze Zeit später tritt er aber auf die Seite des Bayern. Er bringt den Erzbischof so in Bedrängnis, daß dieser um einen Waffenstillstand bitten muß.
Die Grafen greifen also auch auf Geiselnahme zurück. Um ihre Macht und ihren Luxus zu finanzieren, begnügen sich die Adligen nicht mit der Belehnung von Gütern, Vermietung von Häusern, Mühlen usw., mit der Einnahme von Steuern und Beden, sondern greifen regelmäßig auf Geiselnahme und Lösegelderpressung zurück oder sie leihen sich Geld gegen Vergabe lukrativer Ämter, z.B. als Burgmannen. Bei der Rückzahlung der Schulden sind sie oft säumig oder nehmen neue Schulden auf, um die alten zu bezahlen. Die Amtsinhaber bleiben in der Regel so lange in ihrem Amt, bis die Rückzahlung erfolgt.
1328 – 1346 regiert Graf Adolf II. von der Mark die Grafschaft Mark.
Im Jahre 1331 unternimmt er eine Pilgerfahrt nach Palästina und heiratet 1332 Margarete von Kleve, die einzige Tochter des Grafen Dietrich VII. des Frommen von Kleve. Dieser stirbt 1347 und vererbt die Grafschaft an seinen Bruder Johann. Als dieser kinderlos stirbt, wird Adolf II. von der Mark – nach klevescher Zählung Adolf I. von Kleve – sein Nachfolger.
Bereits zu Zeiten Engelberts II. gibt es im Märkischen Sauerland eine ertragreiche Metallindustrie, die unter Adolf II. weiterentwickelt wird. 1338 sind eine Kupfergrube, eine Bleigrube, eine Eisengrube und eine Eisenhütte bei Plettenberg erwähnt. Die Gegend um Iserlohn und Hemer ist schon seit langer Zeit als Eisenfundstätte bekannt. Osemund wird über die Nordsee und die Ostsee verschifft. 1320 beschlagnahmen die Engländer 34 Fässer märkisches Eisen und Stahl.
1346 folgt auf Adolf II. – angeblich erst 17jährig – sein ältester Sohn Graf Engelbert III. von der Mark (1346 – 1391). Sein Regierungssitz ist hauptsächlich die Burg Blankenstein.
Der „schwarze Tod“, die Pest, verbreitet 1349 in Deutschland seinen Schrecken.
Der Rat der Stadt Dortmund vertreibt die Juden, die man beschuldigt, die Pest durch Vergiftung der Brunnen verursacht zu haben, aus Dortmund. Engelbert bietet ihnen gegen Zahlung einer
beträchtlichen Summe Schutz.
Im gleichen Jahr überträgt Hunold der Schele von Letmathe sein Haus zu Letmathe seinem „lieven junckhern greven Engelbert van der Marcke“ als Offenhaus, d.h. Engelbert kann dieses Haus im Kriegs- oder Fehdefall unentgeltlich nutzen. Im Gegenzug wird Hunold Burgmann zu Altena neben den Rittern Röttger und Detmar von Altena und anderen.
Als Engelbert 1353 eine Wallfahrt nach Palästina zum Grab der hl. Katharina ohne päpstliche Erlaubnis unternimmt, fällt er unter den Bann, von dem er sich mit Geld loskauft.
Sein Drost Gerhard von Plettenberg gründet während Engelberts Abwesenheit die Stadt Neuenrade und die Burg Klusenstein und verstärkt die Befestigung der Burg Schwarzenberg.
Am 20. Dezember 1367 verleiht Engelbert „unsen lieven burgeren tho Althena“ wegen Verdienste gegen das Grafenhaus den Freiheitsbrief, wie ihn die Freiheiten Wetter und
Blankenstein 1355 erhalten haben. Mit dem Freiheitsbrief setzt er auch den Gerichtsbezirk für Altena fest, der innerhalb der Freiheit zwischen der (Steinernen) Brücke bis zum Linscheider Bach und
bis zum Halse reicht. Die Stadtrechte, die unter anderem zur Befestigung der Stadt berechtigt hätten, erhält Altena nicht. Auch das Marktrecht ist in diesem Freiheitsbrief noch nicht
enthalten.
Diese Freiheit beinhaltet volles Erbrecht für die nächsten Verwandten und den Erbverzicht des Grafen, die niedere Gerichtsbarkeit, die persönliche Freiheit der Bürger sowie einen Anteil am
Pachtgeld für den gräflichen Grund und Boden.
Der Freiheitsbrief gibt Auskunft über die Grenzen der Freiheit. So wird formuliert, daß die Freiheit so weit reicht, wie die Häuser um Altena gebaut sind „um die Burg herum und darin“. Das berechtigt quasi den eigentlichen Bereich der Freiheit Altena, sich das Mühlendorf und die Nette einzuverleiben.
Genaue Anweisungen für das Gericht sind enthalten. So ist unter anderem festgelegt, daß Verletzungen bis ein Fingerglied Tiefe mit 5 Mark zu bestrafen sind und bei tieferen Wunden der Verlust der
Hand droht.
Wer einen anderen totschlägt, ist vogelfrei, für unblutige Verletzungen, sog. Dullschläge, außerhalb der Freiheit beträgt die Strafe 4 Schilling, innerhalb der Freiheit 5 Mark.
Das Eichen von Bier, Brot, Scheffeln und Bechern darf nicht der Richter, sondern nur der Bürgermeister vornehmen, der auch die Preise für Wein, Bier und Brot festlegt.
Auch die Bürgerrechte und -pflichten sind festgelegt.
So darf niemand vor ein anderes Gericht im Lande des Grafen gezogen werden außer bei handgreiflicher Tat.
Auch die Zollfreiheit der altenaer Güter im Gräflichen Hoheitsgebiet wird garantiert.
Kein Bürger darf zu Arbeiten an landesherrlichem Eigentum gezwungen werden; nur beim Brückenbau müssen die Bürger Handlangerdienste leisten, allerdings auf Kosten des Grafen.
Engelbert wird 1368 Graf von Kleve.
Der Niedergang des Rittertums beginnt um 1369. In Frankreich werden Söldnerheere und Artillerie aufgestellt, die die Ritter ablösen.
In Deutschland entstehen die Ritterbünde, die die mittelalterliche Tradition der Ritter erhalten wollen.
1371 kommen Armbrüste aus Stahl auf.
Die Städtebünde, die bereits im 13. Jht. aufkamen, treten ab 1381 verstärkt den Ritterbünden entgegen.
Wie viele Ritter des deutschen Hochadels zieht es auch Engelbert III. 1381 wie schon vor 100 Jahren Engelbert I. auf die sog. Preußenreise, zuerst nach Livland, dann beteiligt er sich an der vergeblichen Belagerung von Polok, feiert Weihnachten auf der Marienburg, hält sich eine Zeit lang in Königsberg auf, wo er 600 Ritter zu einem 16-Gänge-Menü einlädt. Im Februar/März 1382 bricht er mit dem Ostheer nach Litauen auf und ist im Juni 1382 wieder in der Heimat .
Im gleichen Jahr erwirbt der Kölner Erzbischof Kuno von Trier die Grafschaft Arnsberg, um Engelbert damit zu kränken. Zusätzlich entzieht er ihm die Würde eines Marschalls von Westfalen mit der Begründung, Engelbert sei durch seine vielen Fehden zu sehr in Anspruch genommen.
Mit Sicherheit ist Engelbert einer der streitbarsten seines Geschlechts.
Ebenfalls im gleichen Jahr verpachtet Engelbert ein Gartengrundstück beim Kirchhof zu Altena an seinen Diener Helling, damit der Pastor Johannes Nychhus darauf ein Haus bauen kann.
Im April treffen sich im Kloster Herdecke Graf Dietrich IV. von Volmarstein, sein Schreiber und fünf weitere Ritter. Ihre Frauen weilen bereits auf der Burg Altena, und so ziehen sie ebenfalls dorthin weiter.
Am 15. April 1386 stiftet Engelbert eine Kapelle am Kettelsberg und bedenkt sie großzügig mit Einkünften und einigen Besitzungen zur Bekleidung von 15 Armen. Die Kapelle ist der hl. Margarete und Barbara geweiht. Diese „Klause“ gibt dem Berg später den Namen Klusenberg.
Engelbert sendet 1388 den Fehdebrief an den Rat der freien Reichsstadt Dortmund. Er war schon lange bemüht, Dortmund in sein Hoheitsgebiet einzubeziehen. Mit der Fehde schließt
er sich dem Kölner Erzbischof an. Der Erzbischof verlangt den Huldigungseid der Dortmunder, Engelbert nimmt die Hinrichtung der Agnes von der Vierbecke 10 Jahre zuvor zum Anlaß. Die Verbündeten
verzichten auf ein Söldnerheer, und die Dortmunder verlassen sich auf ihre starken Stadtmauern. Zudem haben sie 70 Ritter, 49 Pikeniere und 29 englische Bogenschützen angeworben.
Die Fehde endete nach einer unentschiedenen Auseinandersetzung und nach Vermittlung der Stadt Soest mit einer Zahlung der Dortmunder von 7.000 Gulden an Kurköln und die Grafschaft Mark.
Dennoch bestehen die Dortmunder darauf, diese Fehde nicht verloren zu haben.
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Engelbert III. stirbt 1391 in Wetter ohne männlichen Nachfolger an der Pest.
Sein ältester Bruder, der frühere Kölner Erzbischof Adolf ist seit 1368 Graf zu Kleve, und der Verband der märkischen Ritter bemüht sich seit 1389 um eine Vereinigung der Grafschaften Kleve und Mark, die nach Engelberts Tod unter Graf Adolf III. von der Mark (Adolf I. von Kleve) (1391 – 1393) gelingt.
Unter Adolf werden 1392 die bis dahin kurkölnischen Städte Hagen und Schwelm märkisch.
Bruder Volmer wird mit der „clusen toe Althena op dem berge“ belehnt.
Im Oktober 1392 erhalten die Lehnsmänner Dietrich und Rötger von Wesselberghe als Burglehen zu Altena 8 Mark aus der Herbstbede von Lüdenscheid und Heidenreich von Plettenberg das Gut
Nettenscheid.
Adolf überträgt 1393 die Verwaltung der Grafschaft Mark seinem zweiten Sohne Dietrich.
Am 12. Januar 1393 bestellt Junggraf Dietrich II. von Kleve und von der Mark (1393 – 1398) einige Ratsleute (Berater). Ritter Ludolf van Althena gehört dazu wie auch Heidenrich
van Plettenberg und weitere etwa zwanzig Edelleute aus der gesamten Grafschaft.
Dietrich will deren Rat befolgen und gelobt weiterhin, Zeit seines Lebens nicht auf die Grafschaft Mark zu verzichten und Graf von der Mark zu bleiben. Er gelobt auch, keine Städte oder Schlösser
der Mark ohne Befragung des Rates zu „vorsetten off verkopen“ (verpfänden oder verkaufen). Und er entbindet „ritere, knechte, stede und dat Land van der Marke“ ihres Eides ihm gegenüber, falls
sie von seinem lieben Bruder Adolf von Kleve auf Weisung seines Vaters angegriffen würden, weil sie ihm, Dietrich, gehuldigt haben.
Die Huldigung ist ein rituelles Treueversprechen, dem im mittelalterlichen Lehnswesen eine große Bedeutung zukam.
Der Lehensnehmer ist verpflichtet, seinem Herrn in einer offiziellen Handlung Treue und Gefolgschaft zu schwören und erhält im Gegenzug ein Treueversprechen des Lehnsherrn sowie Schutz und
Wahrung seiner Rechte.
Ebenfalls im Jahr 1393 setzt Adolf seinen Neffen Gockelen von dem Berkenhove als Dienstmann ein, nachdem dieser aus der Hörigkeit des Hermann van Helden entlassen wurde. Hierfür muß Gockelen jährlich 2 Pfund Wachs an die Burg Altena liefern.
Im gleichen Jahr wird der Pastor Giselher Rumpe zu Schwerte als Rentmeister für die gesamte Grafschaft Mark eingesetzt. Abgesetzt werden kann er erst, wenn alle Forderungen gegenüber Graf Dietrich erfüllt sind.
Um 1394 verpachtet Graf Dietrich von der Mark die gräfliche Kornmühle im Mühlendorf auf 6 Jahre an „Dietrich den Müller“, der hierfür monatlich 2 Malter Korn an die Burg Altena abliefern muß. Die Mühlsteine liefert der Graf, alle anderen Reparaturen trägt der Müller. Den Bau an der Mühle behält der Graf als Kornlager. Henneken Kuremoy erhält die Fischpacht gegen eine wöchentliche Abgabe von Fischen im Wert von 18 Pfennig.
Dietrich verschreibt dem Altenaer Bürger Hinrich Loremann aus seinen Mühlen zu Altena und Iserlohn jährlich 3 Malter Roggen, 3 Malter Malz und 3 Mark in bar, weil er Hinrich 16 Mark schuldet. Das Bargeld zahlt der Holzförster zu Altena aus.
Bei dem Amtmann von Lüdenscheid, Wenemar Düker, und dessen Frau Grete hat er weitere Schulden in Höhe von 575 ¾ Gulden, bei Everd von Wickede 400 alte Schilde und 120 Mark. Der erhält dafür die Mai-, Herbst- und Bibede aus dem Amt Iserlohn.
Graf Dietrich bestätigt 1395 den Ritter Ludolph von Altena als alten Erbburgmann. Im gleichen Jahr setzt er die Burg Altena als Pfand und Bürgschaft ein, weil sein Vetter Dietrich 1200 rheinische Gulden von den Dortmunder Bürgern Johan von Wickede und Arndt Sudermann geliehen hat. Graf Dietrich verpflichtet alle Verwahrer der Burg Altena, Kellner, Turmhüter, Wächter und Pförtner, das Haus zu Altena auszuliefern, falls er vor Rückzahlung der Schuld verstirbt.
Im gleichen Jahr verspricht er seinen Untertanen, für Frieden und Eintracht unter seinen Mannen, Dienstmannen, Burgmannen, Rittern und Knechten zu sorgen und Streitigkeit unter Ihnen mit ihrer Hilfe selbst zu schlichten.
Am 15. Juli verpachtet Graf Dietrich in der Nette ein Grundstück zum Bau einer „Harnasch“-Rolle.
Die Übersetzung dieses Vertrages lautet:
„Henrich Loreman und Heidenrich van Spedinckhusen vergeben den Sunder vor der Schwarzen Schlander gelegen an der Nette zu Altena
Wir Diderich graf von der Mark bekennen für uns, unseren erben und nachkommen grafen zu der Mark, daß wir Henrichen Loreman, Heidenriche van Spedinckhusen und ihren erben vergaben und vergeben
den Sunder vor der Schwarzen Schlander gelegen an der Nette zu Altena, daß sie da sollen machen eine Harnischrolle, und sollen und mögen sich das also zu nutze machen wie sie können, und hiervon
sollen sie uns alle jahre geben auf des heiligen Christus tag genannt mittwinter an unser haus zu Altena 2 gute Hühner (und) jährlich (einen) Gulden; alle arglist ausgeschlossen. Und dies zur
urkunde haben wir unser siegel mit unserem petschaft (?) an diesen Brief gehängt. Datum am Tag divisionis apostolorum XC° quinto.“
'Sunder' ist ein Grundstück in privater Nutzung des Herrscherhauses, das aus dem der Allgemeinheit zur Verfügung stehenden Markenlandes ausgesondert ist.
Für 24 Hühner zu Martini und 200 Eier zu Ostern verpachtet Dietrich für 24 Jahre sein Haus und Garten hinter "Brenscheden Haus" als Burglehen an Diderich van dem Bomgarden und seine Frau Engelen,
und für jährlich 9 Pfund Wachs das Land auf dem Linscheid für 15 Jahre an die altenaer Bürger Conrad dem Josen, Henken Kurmay und Hinrich Vogel.
Hermann Krumphoite erhält eine Hütte und Hüttenstatt in der Nette für jährlich eine Mark Pacht sowie den Steinberg auf dem Gehegden, um nach Erzen zu graben, "für das zehnte Fuder".
Dietrich fällt 1398 in einer Fehde vor Elberfeld.
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Nach Dietrichs Tod übernimmt sein Bruder Graf Adolf II. von Kleve und von der Mark (1398 – 1448) die Grafschaft Mark und vereinigt diese mit der Grafschaft Kleve
unter seiner Herrschaft. In der Zählung der Grafschaft Mark ist er Adolf IV.
Er setzt Everd van Wickede als Amtmann für das Kelleramt zu Altena sowie die Ämter zu Iserlohn und Plettenberg ein. Er soll im Schlosse Schwarzenberg bei Plettenberg 15 Gewappnete mit Gleven (Die
Gleve oder Glefe ist eine mittelalterliche Stangenwaffe mit Hiebklinge) halten.
Bei der Abrechnung seiner Ämter bleibt ihm Graf Adolf 67 Mark 3 Schilling und 4 Pfennig schuldig. Ritter Detmar von Altena entschädigt Evert, erhält dafür dessen Ämter und wird Pförtner der
untersten Burgpforte.
Graf Adolf schuldet dem Burgmann Detmar von Altena 658 Mark, 9 Schilling und 4 Pfennig (denare) sowie 15 Mark aus der Differenz für Verluste von Pferden und dem Lösegeld für Gefangene. Im selben
Jahr endet Detmars Amtsführung, für die Ablösung leiht sich Adolf 300 Gulden von Wilhelm Vogt zu Elspe, der dafür mit Detmars Ämtern ausgestattet wird. Trotzdem bleibt Adolf dem Detmar noch 948
Gulden, 3 Schilling und 4 Pfennig schuldig, für die er zwei Schuldscheine ausstellt.
Dem Ritter Wenemar Duker schuldet er weitere 100 "gute schwere rheinische Gulden".
Darüber hinaus hat Wenemar für 1.204 Gulden für Graf Adolf gegenüber Godert von der Recke gebürgt; weitere 1.700 Gulden leiht er dem Grafen für die Pfandauslösung des Schlosses Schwarzenberg bei Plettenberg. 528 Gulden bleibt Adolf ihm schuldig aus der Abrechnung über die Ämter Lüdenscheid und Gummersbach.
Hierfür wird Wenemar als Amtmann über die Ämter Lüdenscheid, Neustadt und Plettenberg mit dem Schwarzenberg eingesetzt und darf nicht abgesetzt werden, bevor alle Schulden zurückgezahlt sind.
Im Laufe des 13. / 14. Jhts. sind die Erzlager um Altena erschöpft, die Hüttenplätze und Waldschmieden werden zum großen Teil aufgegeben.
Eisenerz wird aus dem Siegerland herangeschafft.
Seit Ende des 14. Jhts. wird in Altena der Draht auf wassergetriebenen Drahtzügen gezogen. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine altenaer Erfindung. Die Talgründe in den Seitentälern der Lenne werden besiedelt; diese Drahtziehereien, sog. Rollen siedeln sich zuerst am Nettebach, kurze Zeit später auch an der Rahmede, der Brachtenbecke und dem Linscheider Bach an.
Die Altenaer sind in der Folgezeit bemüht, daß diese Technik nicht über die Freiheitsgrenzen hinaus weitergegeben wird.
Um 1400 besitzt Detmar von Altena noch einen weiteren Schuldschein der beiden Bürgermeister und des Rates von Iserlohn über 77 Gulden. Für diese Schulden sind über 4 Jahre trotz Versprechens der Iserlohner keine Zinsen gezahlt worden. Er will vor den Iserlohner Bürgern die Situation darstellen und den Pfandbrief vorzeigen, was der Rat aber nicht zuläßt. Detmar beschmutzt deshalb das große Siegel der Stadt Iserlohn, indem er es zuerst einer „dreckigen tragenden Sau vor ihren Arsch gehangen“, danach das “unreine schmähliche Siegel einer tragenden Katze an den Arsch gebunden“ hat. Über die „falschen Bösewichte aus Iserlohn“ unterrichtet er in einem Schmähbrief seine Amtsfreunde in Dortmund, Kamen, Unna, Schwerte, Menden, Arnsberg, Attendorn und Plettenberg.
Adolf läßt zwischen 1410 und 1415 die Burg Altena ausbauen und alle Urkunden nach Kleve bringen.
Der Kölner Kleriker Johann Gravenkamp wird 1413 mit der Burgkapelle belehnt und Johan Steyne wird – wie seine Vorfahren – Pförtner der untersten Pforte der Burg Altena.
Die Herrschaft wurde Adolf schon längere Zeit von seinem jüngsten Bruder Gerhard streitig gemacht. Ein jahrelanger Bruderzwist entsteht, der 1413 in einer Bruderscheidung
endete.
Gerhard, der den Titel „zur Mark“ trägt, verbündet sich mit dem Kölner Erzbischof Dietrich von Moers gegen seinen Bruder Adolf.
Adolf II. verleiht 1414 der Freiheit Altena einen Wochenmarkt mit einem wöchentlichen Markttag sonntags morgens bis abends, und Wilhelm von Ohle wird Amtmann von Schloß und Gericht Altena.
Johann Swartkop wird mit dem Kelleramt bedacht, ein Jahr darauf Robeken von Sunthoven. Zur Ablösung muß Robeken auf Befehl Adolfs dem Swartkop 159 Mark 2 Schilling und 3 Pfennig zahlen, die Adolf dem Swartkop schuldet.
1417 wird Graf Adolf auf dem Konzil zu Konstanz zum Herzog von Kleve ernannt.
1419/20 bricht der offene Konflikt zwischen Adolf und Gerhard aus.
1420 vergibt Adolf das Amt des Pförtners der untersten Pforte und Burgmannsrecht des Schlosses Altena an Wilhelm von Ohle. 1421 wird dieser Amtmann von Neuenrade.
Graf Gerhard zur Mark verpfändet 1421 seinem Bruder Adolf für 2667 alte Schilde das Süderland, wie er es 1413 bei der Bruderscheidung erhalten hat. Ausgenommen sind Neustadt, Gummersbach, Lüdenscheid, Herscheid, Plettenberg und Schloß Schwarzenberg.
Gademann Hakenberg wird zum Rentmeister über das Kelleramt Altena, Breckerfeld und Dahl und über das ganze Süderland ernannt.
1423 sagt Gerhard seinem Bruder Adolf die Fehde an und wirbt gleichzeitig um Verbündete in der Grafschaft sowie beim Erzbischof von Köln.
1425 muß Adolf aufgrund eines Schiedsspruches von Erzbischof Dietrich von Köln und Herzog Ludwig von Bayern das gesamte Land der Grafschaft Mark auf Lebenszeit an Gerhard abtreten. Gerhard darf hiervon nichts veräußern. Er darf nur solche Amtmänner einsetzen, die Adolf genehm sind und beiden Brüdern huldigen.
Nach Gerhards Tod soll die Grafschaft zurückfallen an Adolf und seine Nachkommen.
Heinrich Kardinal von England vermittelt 1428 zwischen den Brüdern. Nachdem Gerhard das Schloß Altena eine Zeit lang belagert hat, besetzt der Kardinal sie als Pfand.
Adolf und Gerhard schließen 1430 auf 6 Jahre Frieden, den sie 1437 neu besiegeln.
1437 ist Adolf gezwungen, seinem Bruder Graf Gerhard zur Mark (1437 – 1461), einen großen Teil der Grafschaft zu überlassen, unter anderem auch das Süderland mit Schwarzenberg, Plettenberg, Lüdenscheid, Neustadt, Breckerfeld und Neuenrade, er behält aber die Burg Altena mit dem Kelleramt, Dresel mit Hof und Fischerei sowie die Mühle, den Hof und die Fischerei in der Mühlenrahmede. Gerhard darf nichts von seinen Besitzungen veräußern.
Alle Amtmänner müssen geloben, beiden Brüdern zu huldigen, Gerhard treu ergeben zu sein und nach seinem Tode Adolf und seine Erben als rechtmäßige Landesherren anzuerkennen.
Die Stadt Soest lehnt sich 1444 durch die Anerkennung Herzog Johanns I. von Kleve-Mark als Landesherrn gegen den Erzbischof Dietrich von Köln auf, was zur Soester Fehde
(1444 – 1449) führt. Kaiser Friedrich III. verhängt die Reichsacht über die Stadt.
Die Stadt Soest und damit das Haus Kleve erringen auf Kosten der bisherigen Einheit der westfälischen Städte im Herzogtum den Sieg.
Rentmeister Evert in den Spicker erläßt im Namen Adolfs eine Ordnung für Straßenzoll für das Amt Altena. Für ein Schaf muß ½ Pfennig gezahlt werden, ebenso für ein Schwein; für eine Kuh 1 Pfennig; für ein eingespanntes Pferd, das Last zieht, 3 Pfennig; für einen Kaufmann, der die Pferde führt, 3 Pfennig; für ein Pferd, das Last trägt, 1 Pfennig; egal, ob sie in die Stadt hinein oder aus der Stadt hinaus ziehen.
Gerhard verpfändet 1445 seine Besitzgüter, darunter Schloß und Amt Altena, an den Erzbischof Dietrich von Köln, der diese für 8000 Gulden weiterverpfändet an Johann von Gemen.
Adolf stirbt 1448.
Im Verlauf der Soester Fehde wechseln bis 1449 Schloß und Amt Altena wiederholt durch Verpfändung den Besitzer.
1453 erteilt Graf Gerhard dem Altenaer Bürger Detmar von Attendorn gegen Abgabe von jährlich 1 Pfund Wachs und zwei Hühnern das Recht, einen Obergraben am Nettebach zu errichten und das Wasser auf eine Rolle auf seinem Grundstück „Der Kalkhof“ zwecks Drahtziehens zu leiten.
Das Schloß Altena brennt 1455 und wird durch das Feuer stark beschädigt.
Ab 1456 teilt sich Gerhard die Herrschaft in der Mark mit seinem Neffen, Adolfs Sohn, Herzog Johann I. von Kleve (1448 – 1481).
Amtmann über Schloß und Kelleramt Altena wird Johann van Aldenbochum.
Herzog Johann bestätigt den Bürgern der Freiheit Altena ihre Freiheiten und Privilegien, die ihnen von seinen Vorfahren Adolf II., Engelbert III. von der Mark und Adolf I. von Kleve gegeben wurden.
Mit dem Tod Gerhards im Jahr 1461 fällt die Grafschaft Mark vertragsgemäß an Johann. Seine Kindheit verbringt Johann I. am Hof seines Onkels Philipp dem Guten von Burgund. Bereits 1444 wird er von seinem Vater nach Kleve zurückgerufen, um diesen in der Soester Fehde gegen den Erzbischof von Moers zu unterstützen.
Jacob von Spedinghausen wird Rentmeister zu Altena und im Süderland, Johann Hakenberg Freigraf über die Freistühle. Er soll Gericht halten, die Brüchten (Strafgelder und Naturalien für kleinere Vergehen) einziehen und Rechnung ablegen.
1462 wird Johann in der Grafschaft Mark gehuldigt. Die Huldigung (Treuversprechen seiner Gefolgsleute, Lehnsmänner und Burgmänner, Bürgermeister, Rat, Bürger und Gemeinde) im Süderland kann er nicht persönlich entgegen nehmen und entsendet Lubbert Torck, Amtmann zu Unna, Johann van Aldenbochum, Amtmann zu Altena, und seinen Secretarius Gerhard van der Schuren zu dieser Zeremonie.
Jacob von Spedinghausen leiht 1463 dem Herzog Johann 500 Gulden zur Pfandlöse von Schloß und Amt Altena von Johann van Aldenbochum. Jacob erhält darauf Schloß und Amt. Er ist
verpflichtet, die Besatzung des Schlosses, bestehend aus 13 Personen, zu unterhalten.
Zur Besatzung zählt er selbst sowie ein Knecht, der ihn auf seinen Amtsritten begleitet., ein Burggraf, der stets auf und bei dem Schloß bleiben muß, ein Pförtner für das oberste Tor, zwei
Turmhüter, drei Wächter und ein Mann, der Tag und Nacht auf dem „neuen Haus“ sein muß, ein Koch, ein Eseltreiber und der Schelm (Narr). Sie müssen alle klevesche oder märkische Untertanen und
wehrhaft mit Armbrüsten, Pieken und Gewehr versehen sein.
Vor ihrem Eintritt müssen sie dem Herzog huldigen. Hinzu kommen ein Pfarrer und ein Pförtner für die unterste Pforte, dessen Frau den Schloßgarten und Betten und Leinwand auf dem Haus besorgt.
Johann Ketteler wird Landdrost der Mark und des Süderlandes und Eberhard von der Mark, unehelicher Sohn aus dem Hause Mark, Amtmann von Schloß und Amt Altena.
Johann rüstest 1466 gegen Lüttich, wozu er die märkischen Städte mit Fußsoldaten nach Gennep in der niederländischen Provinz Limburg bestellt. Es sollen „so vele man der krygen kann“ angeworben werden, Schützen mit Handbüchsen, Harnisch, Eisenhut und Schild. 18 Wagen aus den kleveschen Ämtern werden eingesetzt, um „bottelere“ (Kellermeister, die die Verpflegungsvorräte verwalten), Köche, Stahl (Eisenkugeln ?) Pfeile, Pulver (dornkruyt), Donnerschützen, Krämer, die Geistlichen sowie Johanns Harnisch befördern.
Johannes Slebusch wird 1467 Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Hermann Bose für die Katharinenkirche in Altena.
Das Jahr 1468 ist gezeichnet von Unwettern und Mißernten. Aus diesem Grunde verspricht Herzog Johann den Amtleuten im Süderland, keine weiteren Abgaben als den üblichen zu erheben, ausgenommen, wenn ein Herr des Herzogenhauses heiratet oder Ritter würde oder eine Tochter auszustatten sei oder wenn die ganze Grafschaft Mark eine besondere Abgabe beschlösse.
Johann erläßt 1470 in Hörde eine Dienstanweisung an die Rentmeister, weil die Renten schlecht verwaltet werden. Die Rentmeister sollen die Grutakzise (Abgabe auf Kräutermischungen zum Würzen des Bieres) die Mühlen, die Landzölle, das Wegegeld und die Heubeute nach der Kirmes an den Meistbietenden verpachten. An den Pachtungen darf nur das gemeine Volk Anteil haben, nicht aber die Rentmeister selbst, die Hofleute, Beamte, Drosten, Amtleute, Richter, Vögte und Fronherren.
Johann ruft im selben Jahr eine Bede (freiwillige Abgabe an das Herzogenhaus) aus, um seine Gefolgsleute aus der Geldrischen Fehde zu entschädigen.
Der Herzog versichert „unse lieve stadt Altenae“, daß diese Bede die Privilegien, Rechte, Freiheiten und Gnaden, die Altena besitzt, nicht beeinträchtigen wird.
Ebenfalls 1470 erläßt er eine Amts- und Gerichtsordnung für die Grafschaft Mark.
1471 ist Evert van der Mark Amtmann über Schloß und Amt Altena. Neben seinen bisherigen Pflichten soll er Schloß Altena mit 12 wehrhaften Mannen bewohnen, er eingeschlossen, darunter 2 Pförtner, 2 Turmhüter und 3 Wächter, die Kost und Wohnung auf dem Schloß erhalten.
Der Altenaer Rentmeister Jacob van Spedinghausen und der Iserlohner Bürgermeister Kurt van Ense gent. Varnhagen erhalten 1474 das alleinige Recht, im Amt Iserlohn Eisenstein zu suchen, zu graben und zu verhütten, wovon Herzog Johann wie üblich den Zehnten erhält.
Evert van der Mark löst 1477 die bisher üblichen Hand- und Spanndienste der Untertanen im Amt Altena gegen eine jährliche Abgabe von 60 Gulden und 60 Malter Hafer ab.
Herzog Johann I. stirbt 1481.
Sein ältester Sohn Herzog Johann II. (der Fromme) von Kleve (1481 – 1521) erbt das Herzogtum. Dieser erhält den Beinahmen „der Kindermacher“ wegen seiner 63
unehelichen Kinder.
In einer Fehde überfällt Erzbischof Hermann von Köln mit den Kölnischen Untertanen zwischen 1481 und 1483 die Ämter Altena und Schwarzenberg. Aus der Freiheit Altena werden
Willeken Stoltefaut, Pastor Johan Slebusch, Gerwin Groeten und Johan Smedekens überfallen und beraubt, im Kelleramt werden die Güter Finkingsen, Nettenscheid und Dresel geplündert und
gebrandschatzt. Der Pastor wird von Coirt Hoetecken gefangen genommen, geschlagen und als Geisel nach Meschede gebracht, kann aber fliehen.
Ebenso ergeht es Johan Smedekens, der ins Stift von Köln gebracht wird, aber auch fliehen kann. Gerwin Groeten wird gefangen genommen und seine Armbrust und Gerätschaften mitgenommen.
Im Märkischen Aufgebot des Herzogs im Jahre 1482 gegen Maximilian von Österreich und Bischof David von Utrecht müssen Altena und Plettenberg jeweils 12 Fußsoldaten entsenden. Diese erhalten täglich 2 Stüber Sold, die Ritterschaft 3 Stüber.
Goswin Stecke wird 1484 Amtmann über Schloß und Amt Altena.
Bereits 1487 kündigt Goswin Stecke sein Amt in Altena, sein Bruder Dirk wird sein Nachfolger. Diesem wird aber bereits 1489 dieses Amt ohne Angabe von Gründen durch den Herzog gekündigt. Hermann von Dungelen wird dafür 1490 eingesetzt. Auch er soll das Schloß Altena wie seine Vorgänger besetzen.
Johann Strater wird 1491 zum Landschreiber in den Ämtern Altena und Neuenrade und der Vest Lüdenscheid ernannt. Er soll durch die Kirchspiele reiten und Fälle von unehelicher Geburt, Totschlag und Gewalttätigkeiten aufschreiben und den Amtleuten und Richtern melden. Alle Brüchten (Strafgelder) müssen in seiner Gegenwart eingefordert werden.
Die Altenaer Bürger Bürgermeister Hermen Wyneke, Johan Schröder, Aleff Moylner, Tomas Vogel und Jasper Hendelen schließen 1493 mit dem Rat und der ganzen Freiheit Altena einen Vertrag, daß sie vier Jahre lang den gesamten Draht, der in Altena gefertigt wird, aufkaufen, womit das älteste Drahthandelsmonopol geschaffen wird.
1496 wird Johann von dem Neuenhof gent. von der Leyen zum Amtmann über Schloß und Amt Altena ernannt.
Herzog Johann bestätigt der Freiheit Altena nochmals alle ihre Rechte, Freiheiten und Privilegien.
Um 1500 erhält Altena eine Drahtordnung, wonach von den Schmieden, Bank- und Kleinzögern jährlich 2 Verordnete (Besichtiger, Klovemeister) ausgewählt werden, die die Güte und das Gewicht des Drahtes prüfen sollen. Es darf kein unbesichtigter Draht aus Altena verkauft werden.
Die klevesch-märkischen Städte verbünden sich 1501 gegen Herzog Johann, um ihn zu einer besseren Regierung zu zwingen.
Der Amtmann von Altena, Johann vom Neuenhoff, fordert 1502 den Gottschalk in der Rahmede auf, einen Satteldienst zu leisten. Gottschalk hat den herzoglichen Hof in der Mühlenrahmede gepachtet; weder er noch sein Vater Rutger sind bisher zu solchen Diensten herangezogen worden; Gottschalk beschwert sich beim Herzog über diese Aufforderung. Herzog Johann befiehlt dem Amtmann, von seiner Forderung zurückzutreten.
Bauarbeiten am Schloß und an der Mühle zu Altena werden 1503 durchgeführt; die Kosten hierfür trägt der Herzog aus Abgaben aus der Grafschaft Limburg
1505 verleiht Herzog Johann II. dem Amtmann von Altena, Hermann von Dungelen, die Ausübung der Jagd in den herzoglichen Wildbahnen.
1506 verpfändet er Schloß und Amt Altena an Adolph Quade. Aus Furcht vor Beschränkungen in ihren Privilegien bitten die Altenaer Bürger den Herzog, dem Amt Altena seine Freiheiten zu bestätigen. Dieser Bitte kommt Johann nach.
Drost Quade erläßt 1508 seinen Untertanen von Altena gegen jährliche Zahlung von 100 Gulden und 100 Malter Hafer sowie einer einmaligen Schenkung von 131 Gulden sämtliche Dienste mit Ausnahme der Heufuhr von Bredenbruch.
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Politische Erfolge kann Herzog Johann II. nicht erzielen, jedoch gelingt ihm durch geschickte Heiratspolitik, eine Eheverbindung zwischen seinem Sohn Johann III. (dem Friedfertigen) Herzog von Jülich, Berg und Kleve, Graf von der Mark und von Ravensberg (1521 – 1539), und der Tochter des letzten Herzogs von Jülich-Berg herzustellen, die zur Vereinigung der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg führte. Johann III. wird mit sechs Jahren mit der 5-jährigen Maria von Jülich-Berg verlobt.
Die Grafschaft Mark wird 1510 als Folge des Ehevertrages an Johann III. übergeben.
Nach dem Tode von Wilhelm IV. von Jülich-Berg wird er zunächst Herzog von Jülich-Berg, hinzu kommen später das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark und Ravensberg. Des weiteren hat er mit dem Herzogtum Geldern, der Grafschaft Zutphen und die Herrschaft Ravenstein Anspruch auf weite Teile der späteren Niederlande.
Die Beamten und Untertanen der Mark werden von ihrem Treueid gegenüber Johann II. entbunden und auf den Sohn verpflichtet.
1512 präsentiert Jungherzog Johann dem Pfarrer von Altena für die Barbara- und Margarethen-Kapelle auf dem Kettelsberg den kölnischen Priester Friedrich Hanneborgh als Nachfolger für den verstorbenen Priester Hermann Schroeder.
Die Freiheit Altena wird 1518 durch Feuersbrunst vernichtet.
Im gleichen Jahr verbietet Johann die Abwanderung von Drahtziehern aus Altena, daß die Bürger Altenas nur dort und sonst nirgends das Drahthandwerk betreiben dürfen.
Herzog Johann nimmt 1522 in Hörde die Huldigung der Grafschaft Mark entgegen.
1527 erhält die Freiheit Altena ein Akziseprivileg auf Wein, Bier und Malz, um mit den Einnahmen die Auswirkungen des großen Brandes 1518 zu mildern.
Im gleichen Jahr sollen die Altenaer durch Handdienste (heven ind bören) beim Ausbau der Burg helfen. Bürgermeister und Rat wenden sich durch den Drosten Wilhelm Quade an den Herzog und erwirken eine Verfügung, daß die Altenaer Bürgerschaft nicht zu diesen Arbeiten verpflichtet ist.
Im Jahr 1529 wird erstmals die spätere Burg Holtzbrinck als „Ellerhaus“ erwähnt.
Die Steuern für die Freiheit Altena werden mit 12 ½ Gulden veranschlagt, die der Erbschenk und Amtmann Wilhelm Quade für das Herzogenhaus einzieht.
Um diese Zeit bestimmt das älteste Statutenbuch der Freiheit Altena, daß jährlich auf Sonntag Quasimodogeniti (Erster Sonntag nach Ostern) der Rat und die Beamten neu gewählt werden. Vor dem Wahltag werden Beschwerden erledigt. Der Rat besteht aus 6 Bürgern und wählt mit dem alten Bürgermeister den neuen Bürgermeister, den Richter und den Freiheitsknecht. Am darauf folgenden Montag erfolgt die Vereidigung.
Der Rat setzt dreimal im Jahr die Preise für Bier, Brot, Butter und Käse fest. Der Freiheitsknecht überwacht die Einhaltung der Gewichte und Maße und das Verbot des Bäumefällens.
Den Bürgern wird das Bürgeraufgebot und der Bürgereid als Pflicht auferlegt.
Am 13. September nach der Kirmeß bricht in der Freiheit Altena eine schwere Krankheit, die „swetende süeckede“, aus. Der Rat verordnet zur Versöhnung Gottes Strafen gegen Unsitten beim Trinken, Fluchen, Störung des Gottesdienstes und Diebstahl.
Der Altenaer Drost Wilhelm Quade verpachtet 1530 die gräfliche Kornmühle im Mühlendorf im Auftrag seines Landesherrn Herzog Johann III. von Kleve auf 12 Jahre an den Altenaer Magistrat, der dafür jährlich 30 Malter Roggen an „das Haus Altena“ (gemeint ist das Schloß) als Pacht zu liefern hat. Reparaturen an der Mühle müssen die Altenaer selbst tragen, während der Herzog weiterhin die Mühlensteine liefert. Mit dieser Verpachtung beabsichtigt der Herzog, daß die Altenaer kein Brot mehr in Iserlohn kaufen müssen und „an dem Brot selbst ihre Nahrung haben können.“
1534 regelt der Rat von Altena Zuzugsrecht und die Zulassung zum Bürgerrecht.
Hiernach muß ein Zugezogener, der das Drahthandwerk betreiben will, ein Einzugsgeld zahlen, worauf er das Bürgerrecht erhält. Zuvor muß er ein Jahr zur Probe in Altena bleiben. Auswärtige
Eheleute werden nicht zum Drahthandwerk zugelassen, sondern müssen sich von ihrem „mitgebrachten Gewerbe“ ernähren. Wenn ein Auswärtiger eine Witwe oder eine Bürgerstochter „vom Draht“ heiratet,
werden ihre Kinder für das Drahthandwerk zugelassen.
Bürgermeister und Rat verbieten bei Strafe mit Einwilligung aller Bürger das Glücksspiel um Geld mit Karten und Steinen. Nur Ball- und Brettspiele bleiben erlaubt. Ein Wirt, der solche Spiele duldet, wird auch bestraft, ebenso heimliche Spieler, wobei derjenige, der diese Tat zur Anzeige bringt, eine Belohnung erhält.
Das Abbrechen von Zäunen sowie Garten- und Holzdiebstahl werden unter Strafe gestellt, ebenfalls der grundlose Aufenthalt bei Nacht auf der Straße.
Das Amt Altena ist 1537 an den Marschall Wilhelm von Nesselrode für 3000 Gulden verpfändet. Er soll abgesetzt werden, und das Amt soll das Geld zur Auslösung aufbringen. Infolge
Dürre, Mißernten und Arbeitslosigkeit in den Rollen wegen Austrocknung der Gewässer zieht sich die Löse bis ins Jahr 1541 hin.
Die Freiheit Altena verweigert eine Beteiligung an der Zahlung mit der Begründung, man habe sich nie um die Angelegenheiten des Amtes gekümmert wie auch umgekehrt. Sie sitzen vor der herzoglichen
Burg und haben eigene Freiheit und Recht. Außerdem sehen sie keinen Anlaß, zur Ablöse des Amtmannes beizutragen, von dem sie „kein leydt oder ungemach, sondern alle frundschafft“ erfahren haben.
Im Dezember ernennt Herzog Johann den Priester Johannes Kloick zum Rentmeister des Amtes und Landes von Altena und befiehlt allen Amtsleuten, Richtern, Fronen, Pächtern und sonstigen Untertanen, ihm zu gehorchen.
Der Herzog befiehlt dem Wilhelm van Nesselrait, die Burg Altena samt Zubehör an den Burggrafen Adolph Hamrait zu übergeben. Der Iserlohner Amtmann Varnhagen soll Hamrait vereidigen.
Am 22. März 1538 ernennt Herzog Johann den Bernhard vom Neuenhofe zum Amtmann über Freiheit, Schloß und Amt Altena mit der Auflage, das Schloß mit sechs wehrhaften Männern zu
besetzen, darunter ein Burggraf, drei Reisige (bewaffnete Reiter), ein Wächter und ein Pförtner.
Dafür erhält er jährlich 70 Gulden, 60 Malter Hafer für die Pferde, Heu aus der Wiese zu Dresel, 600 Hühner und die Fischerei in der Lenne, „wo die boven und beneden der bruggen gelegen“, dazu
das Recht, 30 Schweine in die herzoglichen Marken zu treiben, wenn Mast ist.
Im gleichen Jahr wird in Altena die Reformation eingeführt.
Johannes Lycaula oder Wolfstall aus dem Herzogtum Berg beginnt hiermit in Altena als der zweiten Stadt in der Grafschaft Mark nach Soest.
1539 wird er als Wiedertäufer beim Herzog angeklagt und darauf seines Amtes enthoben.
Johanns Schwester, die Gräfin Anna von Waldeck, setzte ihn als Prediger zu Korbach ein.
Insgesamt verhält sich Johann III. in der Reformationszeit ausgleichend zwischen Katholiken und Protestanten.
Johann III. stirbt 1539 und übergibt das Herzogtum an seinen einzigen Sohn Wilhelm V. (den Reichen) Herzog etc. (1539 – 1592).
Wilhelm V. heiratet 1546 in zweiter Ehe die Erzherzogin Maria von Habsburg, Tochter des späteren Kaisers Ferdinand I., Nichte von Kaiser Karl V.
Er ist der Schwager von Heinrich VIII. von England, der Wilhelms Schwester Anna 1540 zur Gemahlin genommen hat.
1540 bestätigt Wilhelm der Freiheit Altena ihre Privilegien, wie sie ihr von Graf Adolf, Graf Engelbert und den Herzögen und Grafen von Kleve und der Mark gegeben wurden.
Herzog Wilhelm leiht sich 1543 von seiner Tante Anna von Kleve, Witwe von Waldeck, 3500 Gulden „zur Rettung unseres Landes und Leute und Gegenwehr in der Burgundischen Fehde“ und
verschreibt ihr dafür eine erbliche Jahresrente von 210 Gulden aus den Einkünften des Amtes Altena, das ihr zusätzlich als Unterpfand gegeben wird. Der Rentmeister Johann Cloick zu Altena soll
diese Schuld als seine eigene Schuld ansehen und bezahlen.
Die Rente an Anna wird am gleichen Tage um 30 Gulden erhöht, weil „sie uns in unsen itzigen noeden hondert centener specks voir 400 Gulden und 200 malder haveren vor 100 Gulden“ geliefert hat.
1546 Wilhelm bestätigt, daß die von Ritterschaft, Städten und Untertanen genehmigte Türkensteuer (Steuer zur Finanzierung der Abwehr der nach Europa vordringenden Türkenheere) die Rechte und Privilegien der Untertanen nicht beeinträchtigt. Dem Amtmann zu Altena, Bernd von Neuenhoff, schreibt er, daß die Eingesessenen von Altena diese Steuer wie „die vom platten Lande“ bezahlen müssen.
Peter Smalenberg wird Freigraf (Vorsitzender des Femegerichts) zu Altena als Nachfolger von Kaspar Niehoff.
Herzog Wilhelm schlägt 1547 als Nachfolger des verstorbenen altenaer Pastors Johann Sybertus den Priester Engelbertus Cloick aus Lüdenscheid vor, der die lutherische Lehre durchführt.
Seit 1554 ist Altena Mitglied der Hanse und wird dort durch die Städte Hamm und Unna vertreten.
Am 2. Mai 1557 beschließen Bürgermeister, Rat und sämtliche Bürger von Altena, daß Reidemeister, die Brot einkaufen und wieder verkaufen, nicht mehr als 1 Pfennig pro Brot aufschlagen dürfen. Zuwiderhandlungen werden mit einer Brüchte (Strafgeld) von 4 Schilling bestraft.
Am 26. Mai ernennt Herzog Wilhelm den Amtmann von Iserlohn, Jaspar Lappe, zum Nachfolger des verstorbenen Ernst von Bolswing zum Amtmann über Freiheit, Schloß und Amt Altena, über Vest Lüdenscheid und Amt Breckerfeld. Er soll mit weiteren sechs wehrhaften Mannen das Schloß Altena bewohnen, darunter drei Reisige, ein Burggraf, ein Wächter und ein Pförtner. Er erhält dafür jährlich 70 Gulden, 60 Malter Hafer, Heu von der Dreseler Wiese, 600 Hühner, die Fischerei auf der Lenne ober- und unterhalb der Brücke, die Genehmigung zur Mast von 30 Ferkeln, Feuerholz für das Schloß, die zwei Kohlgärten vor der Burg, außerdem Fische zu den vier kirchlichen Hochfesten zur Bewirtung der Geistlichen sowie je ein Fuder Holzkohlen aus der Winkeler und der Lennemark. Die Dienste der Amtsinsassen bleiben wie bei seinem Vorgänger bei Zahlung von 100 Talern und 100 Malter Hafer abgelöst.
Im Jahr 1559 beträgt der Anteil für die Freiheit Altena an der Türkensteuer 12 ½ Gulden.
Die Freiheit Altena beschwert sich beim Bürgermeister der Stadt Soest, daß der Soester Bürgermeister Dirich Koppersmet die bestellte neue Braupfanne noch nicht ausgeliefert hat, obwohl er die alte Braupfanne „sampt etlichen penningen“ als Zahlung erhalten hat.
Am 2. November verbietet Herzog Wilhelm die Anlage neuer Osemundschmieden in Altena wegen der Waldschäden, weil das Holz „vast verhouwen, tho kalen verbrant und in den smytten verbruickt“ wurde.
Jacob Clos erhält 1562 die Stelle des verstorbenen Priesters Joh. Cloick an der Kapelle St. Barbara und Margarethe auf dem Kettelsberg.
Am 12. April 1564 beschließt der Rat der Freiheit Altena, daß die Bäcker, die Pferde halten, wenigstens zwei mal jede Woche Roggenbrot backen sollen, sonst müssen sie ihre Pferde
abschaffen. Tun sie dies aus Mutwillen nicht, verlieren sie Bürgernahrung und Bürgerrecht, und die Öfen werden ihnen eingeschlagen.
Am 28. November 1565 teilt Herzog Wilhelm dem Amtmann Jasper Lappe zu Altena und Breckerfeld mit, daß Simeon von Diest Hogrefe zu Breckerfeld wird.
Nachdem das Fürstentum Jülich beim Durchzug Uranischen Kriegsvolks viel Schaden erlitten hat, bietet Herzog Wilhelm zur Abwehr weiterer Angriffe seine Lehnsleute zum 7. Oktober 1568 nach Dinslaken auf. Sie sollen dort abends „mit guten Pferden, bedecktem Haupt (Helm), Harnisch und Büchsen oder Spießen selbst wohl gerüstet“ erscheinen oder einen gleichgerüsteten Ersatzmann schicken. Im Amt Altena werden 15 Mann aufgeboten.
Die 1570 durch Hochwasser zerstörte Steinerne Brücke wird neu erbaut.
1574 brennt der Stadtteil Nette vollständig nieder.
Amtmann Jaspar Lappe und Wildförster Johann Clos erhalten Mutungsrechte auf Eisenstein am Dahler Ossenberg zur Giebel hinauf.
Drost Lappe teilt dem Bürgermeister und Rat der Freiheit Altena ein Urteil des Vest Lüdenscheid zur Befolgung mit, wonach Schuldner, die nicht zahlen, wenn sie sich nicht selbst beköstigen können, so lange bei Wasser und Brot im Gefängnis bleiben, bis sie die Obrigkeit und die Gläubiger zufriedengestellt haben. Der Gläubiger muß für die Unterhaltskosten im Gefängnis bürgen.
Herzog Wilhelm ernennt 1575 den bisherigen Priester der Kapelle auf dem Kettelsberg, Jacobus Cloß, zu seinem Sekretär; Nachfolger wird der Priester der Kölner Diözese, Hermann Cloick.
1578 findet ein Vogelschießen der Schützen erste urkundliche Erwähnung.
In den Jahren 1578 bis 1588 verfügt die Ritterschaft in den Ämtern Altena und Iserlohn über 39 Pferde.
Am 31. August 1579 beschädigt eine Feuersbrunst die Kirche zu Altena, die Glocken sind geschmolzen, Rathaus und Schule sowie 200 Häuser in der Freiheit und im Mühlendorf sind
zerstört.
Der Herzog stellt umfangreiche Hilfe zur Verfügung und ruft zu einer Kollekte zum Wiederaufbau der Kirche auf.
Wegen der schlechten Geschäfte im Drahthandel wenden sich Bürgermeister und Rat an den Drosten Lappe, der eine Ergänzung zur bisher bestehenden Drahtordnung erläßt. So soll durch gute Kontrolle die Ausfuhr von schlechtem Draht vermieden werden. Wer anderen Reidemeistern die Knechte abwirbt, wird bestraft, ebenso, wer fremden Draht unterschlägt.
1580 werden 80 Häuser in der Freiheit durch Brand zerstört.
Die Altenaer bitten den Herzog, die in Iserlohn widerrechtlich neu erbauten Drahtrollen wieder abzuschaffen und ein Verbot des Baues neuer Drahtrollen an anderen Orten auszusprechen, damit die armen Altenaer nicht zur Auswanderung und zur Übertragung des Handwerks ins Ausland gezwungen würden.
Vermutlich aus dem gleichen Jahr stammt die älteste Altenaer Schützenordnung.
Am 14. April wird der Hogreve zu Breckerfeld, Symon van Diest, Rentmeister zu Altena. Er soll alle fürstlichen Abgaben einziehen und Rechnung ablegen, wobei ihn die anderen Beamten unterstützen sollen.
Am 1. Mai beschließen Bürgermeister und Rat der Freiheit, daß der Freiheitsknecht zweimal in der Woche die Bäcker kontrollieren soll. Wer nicht zweimal gebacken hat oder Weißbrot zu leicht backt,
wird bestraft.
Außerdem darf kein Bäcker ohne Besichtigung und Wissen des Bürgermeisters Draht ausführen. Zuwiderhandlungen werden mit Beschlagnahme von Pferden und Draht bestraft.
Die im Vorjahr durch Brand zerstörte Kirche wird neu aufgebaut.
Herzog Wilhelm setzt 1583 die Reform zur Verbesserung des Kalenders im Römischen Reich in seinem Herrschaftsgebiet um, indem 10 Tage des laufenden Jahres ganz entfallen. Anstatt
des 17. Novembers wird der 27. gezählt, dem gleich der 1. Dezember 1583 folgt.
Die Altenaer Kirche wird 1584 vom Volk gestürmt und der letzte katholische Geistliche vom Altar weggerissen. Vermutlich handelt es sich hierbei um den Pastor Dietrich von Horn,
der aber nicht katholisch, sondern calvinistisch war.
Horn wird von Bürgermeister und Rat mit einem ausgezeichneten Zeugnis dem Johan von Ruespe zu Brüninghausen für die Pastoratsstelle in Ohle empfohlen.
Merten zu Einsal, der Mittäter beim Totschlag des Joh. Snydwint ist, wird 1588 nach Versöhnung mit den Freunden des Getöteten und einer Geldzahlung an den Rentmeister zu Altena vom Herzog begnadigt.
Herzog Wilhelm verpfändete die Mühle in der Freiheit an seinen Amtmann Caspar Lappe wegen eines Darlehens von 500 Goldgulden und 1250 Reichstalern.
Das Geld benötigte er für die Hochzeit seines Sohnes, Jungherzog Johann Wilhelm.
Lappe soll die im Jahre 1578 eingesetzten 4 neuen Mühlsteine bei Bedarf erneuern und „das Mühlenhaus und andere Mühlenwerk von innen und außen in gutem Zustand und Notbau unterhalten“.
1591 kommt es zu Streitigkeiten und Prozessen zwischen dem Drosten Caspar Lappe und dem Rentmeister Simeon von Diest.
Lappe wird 1592 abgesetzt, und der Amtmann Ovelacker übernimmt 1593 die Pfandschaft für die Mühle unter Erhöhung der Pfandsumme auf 1790 Reichstaler.
Herzog Wilhelm V. hat folgende Nachkommen:
Marie Eleonore, verheiratet mit Albrecht Friedrich von Preußen,
Anna, verheiratet mit Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg,
Magdalene, Karl Friedrich, Elisabeth, Sibylle und Johann Wilhelm.
Johann Wilhelm, einziger Sohn, übernimmt 1592 als Johann Wilhelm I. (der Gute) Herzog etc. (1592 – 1609), vormals Bischof von Münster, das Herzogtum.
Bei seinem Regierungsantritt ruhen auf den Patrimonialgütern in Kleve und Mark Schulden in Höhe von 836 665 Reichstaler, 51 Schilling und 4 Deut. In der Grafschaft Mark haben sich allein in der Rentei Altena 19 650 Reichstaler 25 Schilling an Schulden angesammelt. Damit steht Altena an dritter Stelle hinter Hamm (75 989 Reichstaler) und Hörde (21 053 Reichstaler).
Im gleichen Jahr beschwert sich die Bürgerschaft beim Rat der Freiheit wegen der Überproduktion an Draht, die die festgelegte Menge übersteigt. Wegen der Vermehrung der Bürgerschaft wird die Produktion von Schmiededraht gesteigert. Jeder Reidemeister darf auf zwei eigenen Feuern noch täglich 3 Stück Draht schmieden lassen, Reidemeister ohne eigene Schmiede dürfen ebensoviel in Lüdenscheid kaufen.
Wegen der vielen Unterschlagungen beim Glühen des Drahtes wird die Bestimmung der Drahtordnung, daß jeder Knecht geloben muß, seinem Meister dessen Draht wieder zu liefern und ihn nicht durch schlechteren zu ersetzen, von neuem eingeschärft.
Johann Wilhelm ernennt seinen Stallmeister Dietrich Ovelacker zu Wischlinck zum Amtmann über Schloß, Freiheit und Amt Altena, das Vest Lüdenscheid und die Ämter Breckerfeld und Iserlohn. Ovelacker selbst soll mit 6 wehrhaften Männern auf dem Schloß wohnen.
Herzog Johann Wilhelm setzt 1593 für die Klusenvikarie den Symon von Diest, Sohn des Rentmeisters, ein.
1595 zählt der Schützenverein 103 verordnete Schützen.
Am 13. September werden in Evingsen Drahtzieher vereidigt.
Am 25. März 1596 wenden sich die Adligen des Amtes Altena mit einer Beschwerde an den Drosten Ovelacker: Er möge das Amt bei alten Rechten und Privilegien halten und bei der Obrigkeit auf Einhaltung der Justiz dringen. Allerhand Laster wie Ehebruch, Blutschande und Hurerei seien eingerissen, ohne daß die Schuldigen bestraft würden. Die Obrigkeit möge die Verbrecher ohne Ansehen der Person strafen. Sie prangern an, daß die Backhäuser voll Bettler, Huren und Hurern liegen. Eine weitere Aufforderung ist, fremde Bettler auszuweisen. Außerdem fordern sie für sich die gleiche Rechtsprechung wie für die Adligen im übrigen Land.
Von November 1598 bis April 1599 bezieht das Spanische Heer des Admirals Mendoza nach dem Waffenstillstand mit den Niederlanden Winterquartiere in der Grafschaft Mark. Es sind zwar genaue Bestimmungen für Unterbringung, Verpflegung und Verhalten der Truppe erlassen worden, aber die zügellosen und schlecht bezahlten Soldaten halten sich nicht daran. Das Land wird erbarmungslos ausgesogen und die Bewohner grausam behandelt. Auch das Amt Altena bekommt Einquartierungen, aber die Freiheit Altena wird davon verschont.
Um 1600 entwickelt der Altenaer Reidemeister Johann Gerdes die Technik des Stahldrahtziehens. Die Oberfläche des geschmiedeten Stahldrahts setzt beim Glühen eine zähe Öl- und Rußschicht an, die den Zug durch das Zieheisen unmöglich macht. Gerdes setzt Urin als Beizmittel für den Draht ein. Nach dem Beizen kann der Zunder auf einer sog. „Polterbank“ abgeschlagen werden.
1602 kommt es zum Streit mit den Bürgern von Iserlohn, insbesondere dem Bürger Henrich von Oegge, der in Oberhemer eine neue Drahtrolle einrichtet. Die Altenaer berufen sich auf das herzogliche Privileg, daß im Land der Mark keine neuen Drahtrollen gebaut werden sollen. Sie fordern „die von Iserlohn“ auf, den Oegge nachdrücklich abzumahnen. Die Iserlohner erklären sich für nicht zuständig, und der Streit zieht sich über mehrere Jahre hin, bis Herzog Johann Wilhelm dem Drost Dietrich Ovelacker gebietet, diese Privilegien zu schützen.
Die neuen Rollen werden durch Einschlagen der Wellenhäupter zerstört und den Besitzern Stephan Lobke und Bernhard Sasse wird bei hoher Strafe die Weiterarbeit verboten. Diese beschweren sich,
weil Iserlohn schon seit mehr als 200 Jahren, also viel eher als Altena, Drahtrollen gehabt hat und bitten den Drost, die Angelegenheit zu ihren Gunsten zu ordnen.
Sie lassen eigenmächtig die Drahtrollen wieder herstellen und arbeiten weiter.
Es werden sogar noch weitere Rollen eingerichtet.
Dem Drost Ovelacker wird 1607 von den Kleveschen Räten auferlegt, einen Vergleich zwischen Altena und Iserlohn herbeizuführen.
Ovelacker befiehlt aber, die Wellenhäupter der betreffenden Rollen nochmals ausbauen zu lassen und die Weiterarbeit bei 75 Gulden zu verbieten. Gehorchen die Eigentümer dann immer noch nicht,
will er sie in Eisen schlagen.
Schon bald richten sich die Beschwerden der Altenaer auch gegen die Lüdenscheider, die die Drahtzieherfertigkeiten unbefugt weitergeben, und gegen den Bau eines Hammers in Heppingsen.
Durch die neuen Rollen und Hämmer wird die Holzkohle immer knapper, und die Altenaer sehen sich in ihrer Existenz bedroht.
Der Magistrat von Altena läßt 1608 das Holzschlagen in fürstlichen und anderen umliegenden Marken verbieten.
1609 verstirbt Johann Wilhelm kinderlos und in geistiger Umnachtung. Sein Erbe sollte eigentlich entgegen kaiserlichem Verbot seine älteste Schwester Marie Eleonore antreten. Der Kaiser läßt eine Ausnahme zu, aber Marie Eleonore stirbt noch vor Johann Wilhelm.
Weil sich der Erbfall durch krankheitsbedingte Kinderlosigkeit Johann Wilhelms schon lange angekündigt hatte, erfolgten die Heiraten seiner Schwestern nach politischen und konfessionellen Gesichtspunktspunkten.
Beim Tode Johann Wilhelms erheben acht verwandtschaftliche Linien Anspruch auf die Herzogtümer. Es kommt zum Erbfolgestreit, den nach militärischem Eingriff der Schwiegersohn von Marie Eleonore, Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (1609 – 1619) aus dem Hause Hohenzollern gemeinsam mit Graf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg für sich entscheiden kann.
1612 streiten sich Lutheraner und Reformierte in Altena um den größeren Einfluß und um die Kirche. Der Streit hält bis 1624 an.
Ab 1614 übt Johann Sigismund die Herrschaft gleichberechtigt mit dem Pfalzgrafen aus.Tatsächlich herrscht er nur in Kleve, Mark und Ravensberg.
1615 läßt Johann Sigismund die Burg Altena von einer brandenburgischen Garnison besetzen.
Diese politischen und konfessionellen Machtkämpfe sind bereits Vorboten des 30-jährigen Krieges, der 1618 beginnt.
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Als sein Vater Johann Sigismund 1619 im Sterben liegt, übernimmt Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg (1619 – 1640) die Regierung des Kurfürstentums Brandenburg und des Herzogtums Preußen. Georg Wilhelm verfügt bereits über Regierungserfahrung, da ihn sein Vater für fünf Jahre als Statthalter in Kleve eingesetzt hatte.
1622 besetzen spanische Söldner unter General Cordoba Altena und die Burg.
Im Jahr 1626 wird die Lateinschule (später Gymnasium) gegründet.
1636 wütet die Pest in Altena; von etwa 2.000 Einwohnern werden 687 Personen durch die Krankheit dahingerafft.
1604 wird Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der Große Kurfürst) (1640 – 1688) Nachfolger Georg Wilhelms.
1643 erwirbt Georg Holtzbrinck ein burgartiges Gebäude in der Freiheit Altena, das später als "Burg Holtzbrinck" bekannt wird..
1647, ein Jahr vor Verkündung des Westfälischen Friedens, weilt dieser für ein paar Tage auf der Burg Altena und empfängt verschiedene Gesandte von den Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück, unter anderem den kaiserlichen Generalfeldmarschall Peter Melander von Holzappel, den er von der Notwendigkeit des Friedens überzeugen kann.
1657 verfügt Altena über einen Wundarzt.
1660 und 1666 brennt die Nette ab.
Die endgültige Erbteilung erreicht Friedrich Wilhelm 1666.
1667 erwirbt die reformierte Gemeinde das "Scharffensche Haus" gegenüber der Burg Holtzbrinck und baut es zur Kirche um
Um 1670 wird auf der Burg Altena ein Invalidenhaus eingerichtet, in dem Soldaten als Besatzung untergebracht werden, die aufgrund Alter oder Verwundung nicht mehr Wehrdienst leisten können.
1673 kommt es zu Plünderungen in der Freiheit durch Franzosen im Niederländisch-Französischen Krieg. Die Franzosen wollen auch die Burg angreifen, der Angriff wird aber durch die
Bürgerschaft abgewehrt.
Kurfürst Friedrich Wilhelm würdigt das tapfere Verhalten der Einwohner.
Im gleichen Jahr entstehen erhebliche Schäden an der Burg durch Blitz und Feuer. Der Dachstuhl des Pulverturms wird zerstört.
1675 lehren zwei Brüder aus Altena den Engländern das Drahtziehen.
1678 wird in Altena eine Stahlordnung für die Herstellung und den Absatz von Stahldraht eingeführt.
Der erste Altenaer Drahtstapel wird 1686 eingerichtet.
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1688 tritt König Friedrich I. in Preußen (seit 1701) und Kurfürst von Brandenburg (1688 – 1713) die Regierung an.
Der preußische Hofmaler Abraham Begeyn erstellt 1690 eine große Zeichnung der Burg Altena.
1696 wird in Altena mangelnde Gottesfurcht unter den Arbeitern und übertriebener Alkoholgenuß in den Wirtschaften – hervorgerufen durch starke Bevormundung durch die Obrigkeit – angeprangert.
1702 brennen die Freiheit, das Mühlendorf und die Nette nieder. 300 Häuser werden zerstört.
1713 beginnt die Regierungszeit von König Friedrich Wilhelm I. (Der Soldatenkönig) in Preußen (1713 – 1740).
1717 wird in Preußen die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
Im gleichen Jahr wird in der Altenaer Drahtordnung festgelegt, daß wegen der Brandgefahr kein Zöger ohne Kessel Draht glühen darf.
1719 Altena hat 2611 Einwohner.
1732 wird in Altena eine Fußpost eingeführt, die viermal wöchentlich verkehrt.
1733 hat die Burg Altena durch die Weiterentwicklung der Waffen ihre wehrtechnische Bedeutung verloren. Die von den Preußen als Stammburg mütterlicher Linie angesehene Burg verfällt immer mehr. Das Generaldirektorium in Berlin schlägt Friedrich Wilhelm vor, für den Erhalt 1000 Taler zu bewilligen. Er lehnt ab mit der Bemerkung: „Nit ein Kreuzer!“
1738 werden in Altena 67 Drahtrollen, Korn-, Öl- und Lohmühlen gezählt.
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1740 beginnt die Regierungszeit von König Friedrich II. (Der Große / der alte Fritz) von Preußen (seit 1772) (1740 – 1786).
1742 erläßt Friedrich die Weisung, daß Altenaer Drahtzieher keinen Wehrdienst leisten müssen.
1744 kommt es in Altena zur Gründung der Eisendraht-Stapel-Gesellschaft.
1750 Die Burg verfällt immer mehr, in der Nette brennen 300 Häuser, auch das Akzisetor (Hexentor) an der Straße nach Neuenrade (später „Dei Straote rop“, dann Königstraße, dann Bergstraße) wird zerstört.
1753 wird Altena Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.
Es erfolgt die Einrichtung eines Landgerichts in Altena, zuständig für Altena, Neuenrade und Iserlohn. Behandelte Kriminalfälle, das zuständige Gefängnis befindet sich auf der Burg.
Ein Ersatzbauwerk für die Steinernen Brücke wird errichtet.
1765 hat Altena 2738 Einwohner.
Altena wird 1766 Sitz des Kriminalgerichts für die Grafschaft Mark unter dem Criminalrichter Castringius. Auf der Burg befinden sich Verhörstuben und das Gefängnis (Männergefängnis im Bergfried, Frauengefängnis in der sog. Frauenkammer unter der heutigen Kapelle).
Um 1770 klagt der Kommandant der Burg Altena, von Vogel, das Dach sei verfallen, er sei der Witterung ausgesetzt, in seinem Schlafzimmer usw. seien Regen, Schnee und Sturm.
Die Kammer in Hamm schlägt dem Generaldirektorium in Berlin vor, man möge überlegen, ob es nicht sinnvoll sei, das Schloss zu verkaufen. Das zu dieser Zeit dort befindliche Gefängnis solle dann nach Hamm verlegt werden.
Der in Hamm stationierte preußische Generalleutnant Karl Friedrich von Wolffersdorff erkundet die Örtlichkeiten in Südwestfalen und kommt auch nach Altena. Beim Anblick der kräftigen Drahtzieher wächst in ihm der Gedanke, diese jungen Männer für den Wehrdienst zu rekrutieren, was aber dem Privileg des Königs von 1742 widerspricht. Die Altenaer wehren sich erfolgreich und beschweren sich bei König Friedrich.
Die preußische Garnison auf der Burg wird 1771 aufgelöst. Die Stadt Altena kauf die nicht zum Criminalgericht und Gefängnis gehörenden Teile der Burg für 800 Reichstaler und richtet ein Waisen- und Armenhaus ein.
Bis 1775 wird das Gefängnis stärker gesichert und vom Verlies im Erdgeschoß des Bergfrieds in die oberen Geschosse des Turms und in die sog. Frauenkammer unter den heutigen Kapellengebäude verlegt.
1778 beginnt die Armenspeisung auf der Burg Altena. In dem Armenhaus sind ältere Menschen, Behinderte, Epileptiker, Waisen usw. untergebracht.
1780 Wird Altena von einem Hochwasser heimgesucht.
1782 wird in Altena von Johann Caspar Rumpe eine Nähnadelfabrik gegründet und katholische Nadelarbeiter aus Aachen angeworben, die sich in Altena ansiedeln und die erste katholische Kirchengemeinde seit der Reformation begründen.
Pastor Lewdey hält 1784 nach 200 Jahren erstmals wieder katholischen Gottesdienst ab.
Friedrich der Große stirbt 1786, sein Neffe König Friedrich Wilhelm II. (Der dicke Lüderjahn) von Preußen (1786 – 1797) folgt ihm in der Regierung.
1788 besucht er Altena – ein bedeutender Besuch für die heimische Industrie.
1789 - im Jahr der französischen Revolution - wird Altena als große Fabrikstadt bezeichnet.
J.C. Rumpe läßt 1790 den Durchstich durch den Hünengraben durchführen.
Die Altenaer Schützengesellschaft erhält 1791 das Recht, sich nach dem preußischen König „Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft“ zu nennen.
Nachfolger von Friedrich Wilhelm II. wird 1797 König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1787 – 1840)
Der altenaer Bürgermeister und Nadelfabrikant Johann Caspar Rumpe erhält die Erlaubnis, auf der Burg Steine aus der „Alten Kirche“ zu brechen und zum Bau seines Wohnhauses zu nutzen.
1798 wird die Große Brücke als „untere Fahrbrücke“ bezeichnet.
1801 besteht in Altena eine Lateinschule.
1806 – 1813 fällt Altena unter napoleonische Herrschaft und gehört zum Rheinbund-Staat Berg.
1808 wird die Grafschaft Mark Teil des Großherzogtums Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf.
1809 verkündet Napoleon Gewerbefreiheit und hebt den Zunftzwang auf.
1812 werden Landgericht, Kriminalgericht und Burggefängnis auf der Burg durch die französische Besatzung aufgelöst und nach Werden bei Essen verlegt.
1813 beginnen die Befreiungskriege gegen die Franzosen.
1815 herrscht Friedrich Wilhelm wieder über die Grafschaft Mark, die Teil der neuen preußischen Provinz Westfalen wird.
Altena wird Kreisstadt.
1816 – 1839 wird die Straße durch das Rahmedetal nach Lüdenscheid gebaut.
Im Rahmen der preußischen Neuordnung nach den Befreiungskriegen 1816 gehen die Grafschaften Mark und Ravensberg in der neuen preußischen Provinz Westfalen auf, während Kleve und Jülich-Berg 1822
der preußischen Rheinprovinz zugeordnet werden.
1817 + 1833 besucht Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. in Begleitung von Oberpräsident Vincke die Burg Altena.
Der Besuch seines Bruders Kronprinz Wilhelm I. im Jahr 1819 besucht die Burg und sein Interesse veranlassen den Wiederaufbau.
Am 4.10.1834 erscheint erstmalig das Wochenblatt für den Kreis Altena (ab 1870: Altenaer Kreisblatt).
Im Auftrag von Oberpräsident von Vincke erstellt 1835 der Bauinspektors August Ritter Pläne zum Wiederaufbau der Burg. Die Pläne zeigen ein Schloß im neugotischen Stil eines englischen Castles, das nur wenig mit der ursprünglichen Wehranlage gemeinsam hat. Wegen Geldmangels werden diese Pläne nicht umgesetzt.
Altena wird durch eine vierspännige tägliche Fahrpost mit Iserlohn, Lüdenscheid und Schwelm verbunden.
1836 wird die Lüdenscheider Straße gebaut.
Um 1840 wird das Armenhaus auf der Burg aufgelöst.
Friedrich Wilhelm IV. wird König von Preußen (1840 – 1861).
Die Stadt Altena überträgt 1842 ihre Anteile am Eigentum an Burg und Burgberg als Geschenk auf das preußische Königshaus.
Im gleichen Jahr erfolgt die Gründung der Städtischen Sparkasse Altena.
1843 wird die Straße von Altena nach Siegen fertiggestellt.
"Auf dem Sande" wird die katholische Kirche "St. Matthäus" geweiht.
1848 wird die Netter Schule eingeweiht.
Eine Fahrpost nach Siegen und Letmathe wird eingerichtet.
1850 wird die Handelskammer in Altena gegründet,
1851 die Höheren Mädchenschule.
Unter dem Gartenbaudirektor Maximilian Friedrich Weyhe wird die Umgebung des Schlosses bis 1852 in eine Parkanlage umgewandelt, die aber in der Folgezeit nicht gepflegt wird und wieder verwildert.
Der Ausbau der Straßen nach Evingsen / Ihmert und Hemer erfolgt 1854 .
1854 wird das Gebäude An der Kirche 2 als Rathaus genutzt.
Der Johanniter-Orden richtet 1856 auf Burg eine Siechen- und Krankenanstalt ein (bis 1910).
1858 wird der Bau einer städtischen Gasanstalt fertiggestellt. In der Stadt werden 78 Gaslaternen aufgestellt.
Aus Krankheitsgründen übergibt König Friedrich Wilhelm 1858 die Regentschaft an seinen Bruder Wilhelm.
1860 wird ein Eisenbahntelegraph für Privat-Depeschen eingerichtet.
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König Wilhelm I. von Preußen (seit 1861), Deutscher Kaiser (seit 1871) (1861 – 1888).
1860 trifft der erste Personenzug von Hagen in Altena ein.
1861 hat Altena 5.934 Einwohner.
Basse & Selve richten das Werk am Schwarzenstein ein, wo NE-Metalle verarbeitet werden.
Die Eisenbahnstrecke Ruhr-Sieg wird in Betrieb genommen.
1864 bestehen in Altena 38 Drahtrollen mit 305 Arbeitern.
In Altena wird eine der ersten Leihbibliotheken in Deutschland eingerichtet
1867 eröffnet eine Apotheke in Altena.
Pfarrer Josef Cramer gründet 1868 in Altena eine Niederlassung von "Franziskanerinnen" aus dem Kloster Salzkotten zur häuslichen Krankenpflege und Erteilung von
Handarbeitsunterricht.
Die Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft wird 1870 gegründet.
Der Verein für Orts- und Heimatpflege (erster Heimatverein in Preußen) wird 1875 durch Rektor Karl Mummentey gegründet (seit 1943: Freunde der Burg Altena).
1878 wird ein katholisches Krankenhaus eröffnet.
1879 wird das Heimatmuseum an der unteren Schloßstraße (später Thoméestraße) eingerichtet.
Von 1879 – 1890 wird der Brachtenbecker Weg gebaut.
1880 stellt Basse & Selve Münzplatten her und betreibt eine Schlackenhütte am Breitenhagen.
Das Krankenhaus wird 1881 in Betrieb genommen, noch bevor von der Regierung die Erlaubnis dazu eingegangen ist.
Der Vaterländischer Frauenverein vom Roten Kreuz wird 1882 gegründet,
1883 die Freiwillige Feuerwehr.
Vinzentinerinnen nehmen 1884 ihre Tätigkeit im Krankenhaus auf. Seither heißt das Krankenhaus "St. Vinzenz-Hospital".
Seit 1885 gibt es in Altena einen Fernsprechverkehr .
Die Einweihung der Siegessäule am Klusenberg erfolgte 1886 .
Die Kreis Altenaer Eisenbahn (KAE) nimmt als Schmalspurbahn 1887 den Verkehr nach Lüdenscheid auf.
Das Königlich Preußische Amtsgericht erhält Sitz Altena.
1888 regiert Friedrich III. als Deutscher Kaiser und stibt nach nur 99 Tagen Amtszeit.
Sein Sohn Kaiser Wilhelm II. (1888 – 1918), letzter Graf von der Mark, wird im gleichen Jahr sein Nachfolger.
1890 gründet Oskar Rebling in Altena den Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV).
1894 werden in Altena die Häuser straßenweise numeriert.
1895 hat Altena 12.108 Einwohner.
Die Fuelbecker Talsperre (Baubeginn 1894) wird 1896 als erste Talsperre in Preußen ihrer Bestimmung übergeben.
Der Turm der Lutherkirche erhält eine Uhr.
1897 wird die neu errichtete katholische Pfarrkirche St. Matthäus geweiht.
Vom sog. „neuen“ Pallas auf der Burg Altena sind um 1900 nur noch der Pferdestall und zwei Tiefgeschosse vorhanden.
1902 wird Geheimrat Dr. Friedrich (Fritz) Thomée wird Landrat des Landkreises Altena.
Aus Anlaß der 300-jährigen Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Preußen greift Thomée die Idee seines Vorgängers Schmieding auf, die Burg wieder aufzubauen.
1903 erfolgt der Bau des Realgymnasiums an der Bismarckstraße.
Thomée setzt 1906 seine Vision vom Wiederaufbau der Burg um und beauftragt den Architekturprofessor Georg Frentzen mit den Plänen.
Das Kelleramt Nachrodt zusammen mit Wiblingwerde wird 1907 selbständige Gemeinde.
Im gleichen Jahr weilt Kaiser Wilhelm in Münster; Thomée und Frentzen tragen ihm die Renovierungspläne vor. Der Kaiser stimmt zu. Der Märkische Burgverein wird gegründet, um das Vorhaben zu
finanzieren. 600.000 Goldmark werden für den Wiederaufbau gesammelt.
Karl Ernst Osthaus, Besitzer und Leiter des Folkwangmuseums in Hagen, Prof. Dr. Ehrenberg, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Münster, und andere Skeptiker kritisieren den
Wiederaufbau scharf. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen.
Thomée fordert Osthaus sogar zum Duell; Osthaus weiß, daß Thomée als leidenschaftlicher Jäger gut schießt und lehnt das Duell ab.
Der Wiederaufbau der Burg dauert von 1907 – 1915.
1907 wird die neu erbaute reformierte Kirche eingeweiht.
1909 richtet der altenaer Lehrer Richard Schirrmann in den Sommerferien eine Jugendherberge in der Netter Schule ein.
Das Johanniter-Krankenhaus wird durch den Herrenmeister des Ordens, Prinz Eitel Friedrich von Hohenzollern, eingeweiht. Der Prinz bestellt bei der Firma Rentrop liturgisches Gerät für den Bau der Erlöserkirche in Jerusalem durch die Hohenzollern.
1910 baut Basse & Selve Luftschiffteile (Propeller und Antriebsmotoren).
1911 stellt das Motorenwerk Hünengraben der Basse & Selve einen Motor mit Leichtmetallkolben auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin vor.
Der Bau der Hauptpost an der Kirchstraße erfolgt von 1911 – 1913.
1912 beginnt die Bebauung des Stadtteils Knerling.
Richard Schirrmann erhält Räume in der Burg, um eine Jugendherberge einzurichten.
Der Baubeginn des Kleinbahnnetzes Westig – Ihmert – Altena der Iserlohner Kreisbahn fällt in das Jahr 1913.
1914 ist der Wiederaufbau der Burg bis auf Friedrichstor und Vorburg abgeschlossen. Das Heimatmuseum wird bis 1916 in das Burgmuseum überführt.
Richard Schirrmann und Wilhelm Münker weihen die erste ständige Jugendherberge auf der Burg ein.
1915 werden bis auf das Gebäude der heutigen Jugendherberge auch Friedrichstor und Vorburg fertiggestellt.
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Mit der Einrichtung der Burgfestspiele 1920 eröffnet das erste Freilichttheater in Westfalen auf der Burg Altena. 49 Opern und Schauspiele werden aufgeführt.
Im November 1923 kommt es in Deutschland zur Inflation.
1927 erfolgt in Deutscheland eine Umstellung der Uhrzeit auf das 24-Stunden-System.
Das Kriegerdenkmal an der Kluse wird 1934 eingeweiht.
Führerstellvertreter Rudolf Hess und Reichsjugendführer Baldur von Schirach weihen 1935 die Jugendherberge auf der Burg zur Weltjugendherberge.
In einer Kunsthandlung in Amsterdam wird 1937 die Zeichnung der Burg Altena von Begeyn wiederentdeckt.
1938 beginnt die Bebauung des Stadtteils Breitenhagen.
1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg; Altena wird zur Lazarettstadt erklärt. Im Saalbau Lennestein wird ein Lazarett eingerichtet.
Am 3.12.1943 fallen auf die mittlere Thoméestraße Fliegerbomben als Blindgänger.
1944 wird das Freikorps Sauerland durch den Gauleiter Albert Hoffmann als paramilitärischer Verband in Altena gegründet und dem Volkssturm unterstellt.
Am 28.3.1945 wird die Kleinbahn zwischen Mühlenrahmede und Altroggenrahmede von alliierten Fliegern aus der Luft beschossen. Viele tote und verletzte Zivilpersonen sind zu beklagen.
Am 24.4. explodiert am Pragpaul ein Eisenbahnwaggon.
Am 15.4. werden die Mittlere Brücke, die Steinerne Brücke, die beiden Pragpaul-Brücken und die Große Brücke von der deutschen Wehrmacht gesprengt; die Eisenbahnbrücke vom Bahnhof zum Linscheid bleibt stehen.
Altena wird zur Lazarettstadt erklärt.
Im April 1945 rücken amerikanische Truppen in Altena ein. Pfarrer Schmidt verhandelt an der Steinernen Brücke mit den amerikanischen Offizieren und verhindert die Beschießung der Stadt.
Am 5.6. erhält Altena eine Besetzung durch englische Truppen.
1948 ist Währungsreform. Auch in Altena wird die Deutsche Mark eingeführt.
1952 erfolgt der Neubau der Großen Brücke.
Die KAE stellt ihren Betrieb nach Lüdenscheid im Jahr 1955 ein,
die Iserlohner Kreisbahn im Jahr 1956 den Personenverkehr mit der Straßenbahn in der Nette.
1958 wird die Jugendherberge am Hartenstein am Linscheid eigenweiht.
Bundespräsident Theodor Heuss besucht 1959 die Jugendherberge in Altena zum 50jährigen Bestehen des Jugendherbergswerkes.
Das Motorenwerk Hünengraben wird stillgelegt.
Bis 1960 wird die Jugendherberge zum Museum umgewandelt.
Das Deutsche Schmiedemuseum wird auf Burg Altena eingerichtet.
1961 beginnt die Bebauung des Stadtteils Pragpaul.
Die Bundesbahnstrecke Altena – Siegen wird 1965 elektrifiziert.
Im gleichen Jahr entsteht auf der Burg Altena das Deutsche Drahtmuseum als Teil des Museums der Grafschaft Mark.
1967 feiert die Stadt ihr 600-jähriges Bestehen. Der Freiheitsbrief Engelberts III. von der Mark aus dem Jahr 1367 bietet hierzu den Anlaß.
Mit der französischen Stadt Péronne wird eine Städtepartnerschaft eingegangen.
Im gleichen Jahr werden der Westfälischen Hof und der Märkische Hof abgerissen, Startschuß für einen 12 Jahre anhaltenden Abbruchwahn, dem fast die gesamte historische Bausubstanz von Freiheit und Mühlendorf zum Opfer fallen.
1968 hat Altena 22.721 Einwohner.
1969 wird Lutherhaus in der Lennestraße abgebrochen.
Altena verliert den Status der Kreisstadt an Lüdenscheid; Dahle, Evingsen und ein Teil der Rahmede werden eingemeindet. Altena zählt nun 32.066 Einwohner.
Die Sauerlandhalle wird 1971 ihrem Zweck als Sporthalle übergeben.
Die Stadt kauft 1972 die Burg Holtzbrinck.
Im gleichen Jahr beginnt die Bebauung des Stadtteils Nettenscheid.
1974 wird der Selvebogen an der Bundesstraße nach Nachrodt abgebrochen.
Der „Kuckuck“ an der Bergstraße, fällt einem Feuer zum Opfer und wird abgebrochen.
1975 wird der Märkische Kreis gegründet. Verwaltungsgebäude des Kreises verbleiben in Altena.
Etwa um diese Zeit erfolgt der Abbruch der Häuser am „Küstersort“,
1976 weicht das Gerdes'sche Gebäude am Bungern dem Abrißbagger.
Die Burg Holtzbrinck wird zur „Bürgerburg“ umgebaut und die Stadtgalerie im Haus Köster-Emden eröffnet.
1977 werden die Linscheidbrücke, das Erwin-Reinecke-Stadion mit dem Kunstrasen und die Erweiterung des Burggymnasium eingeweiht.
Abgerissen werden die Eisenbahnbrücke zwischen Bahnhof und dem Linscheid, das denkmalwürdige „Draht-Stapel“ -Gebäude sowie die gesamte Bebauung am „Bungern“.
1978 folgte das Katholische Gesellenhaus an der Ecke Bornstraße/Lindenstraße und
1979 das Iserlohner Tor.
1980 wird die Lenneuferstraße dem Verkehr übergeben.
1981 beginnt der Bau der „Fritz-Berg-Brücke“.
Der erste Spatenstich zum Umbau des St.-Vinzenz-Krankenhauses Bornstraße erfolgt im gleichen Jahr.
1982 wird der Güterbahnhof in Altena geschlossen.
Das Zentraltheater neben Café Overbeck wird 1983 abgebrochen.
1984 wird die „Fritz-Berg-Brücke“eingeweiht und
die Kläranlage Pragpaul in Betrieb genommen,
ebenso der Busbahnhof „Am Markaner“ und
das Schulstadion Pragpaul.
1985 wird das Zollamt Altena nach Lüdenscheid verlegt.
Der erster Spatenstich für die „Pott-Jost-Brücke“ fällt in das gleiche Jahr.
Das Altenzentrum „Ellen-Scheuner-Haus“ wird eröffnet,
im Jahr 1986 dann der Um- und Erweiterungsbau des St.-Vinzenz-Krankenhauses.
Die Kreisverwaltung wird von Altena nach Lüdenscheid verlegt.
In Altena verbleiben das Kreiskulturamt, die Fahrbücherei, das Burgarchiv, die Landeskundliche Bibliothek, das Sozialamt sowie eine Nebenstelle des Kreisgesundheitsamtes.
Das Lutherhaus an der Kirchstraße wird unter Einbeziehung des alten Rathauses umgebaut.
1987 zählt Altena 24.279 Einwohner.
1990 entsteht die Städtepartnerschaft zwischen Altena und der weißrussischen Stadt Pinsk.
1994 zieht das Deutsche Drahtmuseum von der Burg in das frühere Mädchengymnasium an der Thoméestraße um.
2000 wird im Museum der Burg Altena das Konzept "Burg 2000" umgesetzt.
2001 wird die Drahtbaumallee in Altena eingeweiht, und
2002 das Glockenspiel an der Stadtgalerie mit der Melodie "Kein schöner Land"
2009 erlebt Altena ein Mittelalterspektakel in der Stadt und auf der Burg. Es wird zum größten Mittelalterfest in Südwestfalen und zum drittgrößten in Deutschland. Es wird in den
kommenden Jahren wiederholt.
Die Burg Altena erfährt eine umfangreiche Sanierung.
2010 protestieren die Altenaer Bürger erfolgreich gegen die Schließung des Stankt-Vinzenz-Krankenhauses.
2011 werden die Lenneterrassen an der zur Lennepromenade umgestalteten Lenneuferstraße eingeweiht.
2012 ist die Einwohnerzahl Altenas auf etwa 18.300 Einwohner geschrumpft.
2014 am 26. April wird der Burgaufzug eingeweiht
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