Da zu früherer Zeit auf der Burg Altena ein Criminalgericht tagte, wurden selbstverständlich auch Mordfälle verhandelt. So wurde 1725 im Mai, an einem Sonntag, während des Gottesdienstes der
47-jährige Christoffel Duncker aus Ohle ermordet.
Als Täter wurde ein invalider Schloßsoldat von Altena, Matthias Diergarten, ermittelt. Nach langer Verhandlung, die sich bis in den Winter des gleichen Jahres hinzog, wurde der Mörder am 19.
November 1725 auf der Burg durch das Schwert enthauptet.
Er stammte aus Eisleben und das Kirchenbuch vermerkt betrübt, daß er vor der Hinrichtung keine Bekehrung gezeigt habe.
Die Schinderknechte des Gerichts haben ihn dann hinter der Burg, nach der Kaldewey hin „in die Erde gesteckt.“ Es soll die letzte Hinrichtung auf der Burg gewesen sein.
Der Wanderer aber, der in der Dunkelheit um die Burg geht und hinter der Kapelle steht, verspürt heute noch fröstelnd, wie an der Begräbnisstelle eine kalte Hand nach ihm zu greifen sucht.
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